Dabei geht es nicht nur ums Kennenlernen und gegenseitige Verstehen, sondern immer auch um die Frage, was eine Flucht als Sinnbild kompletter Entwurzelung mit einem Menschen macht. Wie beeinflusst es ein künstlerisches Werk, wenn es die eigene Heimat nicht mehr gibt? Wie leben Menschen und arbeiten Künstler im Exil - ohne Hoffnung auf Rückkehr?
Die Thementage »Escape to life« wollen mit Schauspiel-Produktionen, Gastspielen, Vorträgen, Lesungen und Diskussionen die Schicksale der Menschen, die heute zu uns kommen, in Bezug setzen zur Geschichte der deutschen Flüchtlinge. Für die Dauer der Thementage soll das Theater so zu einem Ort der Auseinandersetzung mit der europäischen Gegenwart und der Vergangenheit werden – und zu einem Treffpunkt für Künstler aus aller Welt.
Vorträge / Diskussionen ua mit Dr. Mark Terkessidis (Nach der Flucht), Dr. Sylvia Asmus (Leiterin des Deutschen Exil-Archivs) und Prof. Dr. Inge Hansen-Schaberg (Fluchtorte und archivierte Erinnerungen), Rania Mleihi, Dramaturgin am Schauspiel Hannover, Anis Hamdoun, Autor und Regisseur, und Rami Chahin, der Komponist von »The Present in Concert« aus dem Netzwerk »Welcome Board« vom Musikland Niedersachsen (Flucht, Empfang und Aussichten)
Das Programm:
DO, 05.04., 20:00 Uhr, Kleines Haus
The Present in Concert!
FR, 06.04., 20:00 Uhr, Großes Haus
Olga Grjasnowa: Gott ist nicht schüchtern
SA, 07.04.,13:00 Uhr, Aquarium
KulturKüche – culture kitchen – cuisine de la culture
SA, 07.04.,15:30 Uhr, Aquarium
Regular Measure
SA, 07.04.,19:00 Uhr, Kleines Haus
MAPPING THE GAP | GAPPING THE MAP: Leben in Zwischenräumen, Durchgangslagern und Wartezimmern
SA, 07.04.,19:30 Uhr, Großes Haus
Premiere: "Transit" von Anna Seghers
Alle Welt will nach Europa. Vor 100 Jahren sah das anders aus. Da wartete man an den südeuropäischen Küsten sehnsüchtig auf ein Visum, das die Ausreise gewährte. Und um ein solches zu ergattern, bediente man sich auch unlauterer Mittel – denn am Ende ermöglichen nur die richtigen Papiere die Freiheit. Obwohl der rastlose Erzähler in Anna Seghers‘ Roman seine spektakuläre, bedrückende, unmögliche Freiheit liebt, weiß er genau: Für ihn ist Fliehen auch keine Lösung.
Alice Buddeberg wurde 2011 für ihre prägnanten, poetischen Klassikerinszenierungen mit dem Kurt-Hübner-Preis ausgezeichnet und inszeniert diese Geschichte als zutiefst menschliche Suche nach einem Zuhause in einer ungastlichen Welt.
Regie: Alice Buddeberg
Bühne: Sandra Rosenstiel
Kostüme: Martina Küster
Musik: Stefan Paul Goetsch
Dramaturgie: Claudia Lowin
Vermittlung: Céline Bartholomaeus, Theresa Meidinger
Ich / Seidler / Weidel: Johannes Kienast
Marie u.a.: Isabell Giebeler
Arzt u.a.: Tobias Beyer
Georg Binnet u.a.: Joshua Seelenbinder
Claudine Binnet: Larissa Semke
Heinz / Paul u.a.: Heiner Take
Anna Seghers / Weidel u.a.: Gertrud Kohl
SO, 08.04., 11:00 Uhr, Aquarium
Vortrag: Nach der Flucht
SO, 08.04., 13:00 Uhr, Aquarium
Vortrag und Diskussion: Fluchtorte und archivierte Erinnerungen
SO, 08.04., 15:30 Uhr, Aquarium
Diskussion: Flucht, Empfang und Aussichten
SO, 08.04., 17:30 Uhr, Aquarium
Die letzten Männer von Aleppo
SO, 08.04., 19:30 Uhr, Kleines Haus
Le Havre
Alle Infos:www.staatstheater-braunschweig.de