Die vormals private Liebesgeschichte um einen anonymen Seefahrer wollte er mit der Einführung der authentischen Figur in ein historisches Drama verwandeln, in dem es um den zerstörerischen Konflikt zwischen Politik und Religion geht. Bis zu seinem Tod im Jahre 1864 arbeitete Meyerbeer an diesem Werk, ohne es zur Uraufführung bringen zu können. Als „Die Afrikanerin“ kam dann ein Jahr später eine Fassung auf die Bühne, die nicht nur Meyerbeers gewünschte Titeländerung ignorierte, sondern auch Kürzungen und inhaltliche Veränderungen aufwies.
Die kritische Ausgabe des Musikwissenschaftlers Jürgen Schläder ermöglicht jetzt erstmalig eine Aufführung aller veröffentlichten und unveröffentlichten Werkteile, die bei Meyerbeers Tod vorlagen.
In der Regie von Jakob Peters-Messer und unter der musikalischen Leitung des Generalmusikdirektors Frank Beermann sind Bernhard Berchtold (Vasco de Gama), Adam Kim / Pierre-Yves Pruvot (Nélusko), Guibee Yang (Inès) und Claudia Sorokina (Sélika) in den Hauptpartien zu erleben. In der Choreografie von Anke Glasow tanzt die Chemnitzer Ballettcompany, und es musiziert die Robert-Schumann-Philharmonie.
Diese Erstaufführung in Chemnitz wird begleitet vom wissenschaftlichen Kolloquium „Macht_Ego_Religion“ in Zusammenarbeit mit der TU Chemnitz / Romanische Kulturwissenschaft. Es findet vom 1. bis zum 3. Februar statt und steht nach Voranmeldung allen Besuchern offen.
Die Premiere wird in zwei Teilen am 9. März ab 19.05 Uhr und am 10. März ab 20.03 Uhr durch Deutschlandradio Kultur übertragen.
Das Label cpo produziert von der Chemnitzer Aufführung eine CD.