Kurzerhand lässt er den Hochzeitszug überfallen und Emilia auf sein Lustschloss entführen. Fremder und gefährlicher als die machiavellistisch-erotischen Besitzansprüche des Prinzen erweist sich schnell das eigene Begehren, das nun unerwartet in Emilia erwacht. Adelige Dekadenz und hedonistische Willkür treffen auf die Konzeption bürgerlicher Wert- und Liebesvorstellungen. Zur gleichen Zeit trifft die ehemalige Mätresse des Prinzen, Gräfin Orsina, am Hof ein. Sie liebt den Prinzen noch immer und will ihn um jeden Preis zurückgewinnen.
Es ist die weibliche Begierde, die in Lessings berühmtem bürgerlichem Trauerspiel von 1772 die Katastrophe einläutet, woraus das Drama bis heute seine provokante Faszination bezieht.
Die Regisseurin Julia Wissert realisierte bereits im Rahmen ihrer Regieassistenz in der Spielzeit 2009/10 erste Projekte am Oldenburgischen Staatstheater ('Bagdad brennt', 'Café d’Amour – Geschichten über die Liebe' und ,Haram‘). Sie wurde 2014 mit dem Kurt-Hübner-Regiepreis und 2012 beim „Körber Studio Junge Regie“ mit dem Publikumspreis ausgezeichnet.
Regie: Julia Wissert;
Ausstattung: Sandra Materia;
Musik: Arthur Mróz;
Licht: Ernst Engel;
Dramaturgie: Daphne Ebner
Mit: Diana Ebert, Magdalena Höfner, Nientje Schwabe; Sven Daniel Bühler, Rajko Geith, Johannes Lange, Pirmin Sedlmeir, Yassin Trabelsi, Thomas Ziesch
Die nächsten Vorstellungen: Di 03., Fr 06., So 22., So 29. März