Ein herrlich selbstironischer Rückblick, beginnend beim „Muff unter den Talaren“ über Sit-ins und marxistische Dogmenexegesen bis hin zum Streit über’s ungewaschene WG-Geschirr und der freien Liebe und endend mit dem Gang durch die Institutionen - ein Muss für alle, die sich auf die Reise in die bewegten Zeiten der bundesdeutschen Umwälzungen von 1966 - 1980 begeben möchten.
Vor 30 Jahren, am 18. Oktober 1977, wurden die RAF-Häftlinge Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe tot in ihren Zellen aufgefunden. Ihr Selbstmord bildet den Höhepunkt einer Zeit, die als "Deutscher Herbst" in die Geschichte einging. Dieses Datum nimmt das GRIPS Theater zum Anlass, die Urfassung von "Eine linke Geschichte" zu zeigen - ein ironisches Selbstporträt, mit dem die linke Berliner Szene stellvertretend für eine ganze Generation vor 27 Jahren (Premiere am 23. Mai 1980) eine erste Rückschau hielt. Das "Theaterstück mit Kabarett" spiegelt auch das Verhältnis der Linken zur RAF und zu den Ereignissen im Deutschen Herbst. Autor und Theaterleiter Volker Ludwig hat die Geschichte im Lauf der Jahre immer weiter fortgeschrieben und sie mit einem jeweils aktuellen Schluß versehen. Nun hat er sich an das Original erinnert. "Eine linke Geschichte" von Volker Ludwig und Detlef Michel, in der Regie von Wolfgang Kolneder, steht ab 12. Oktober 2007 endlich wieder in der "Urfassung" auf dem Spielplan.
Regie:
Wolfgang Kolneder