Die Situation wird dadurch besonders prekär, dass er mit der Klage über seine Tochter mitten in die Hochzeitsvorbereitungen des Fürsten von Athen mit der besiegten Amazonenkönigin Hippolyta platzt und sich auf ein Gesetz berufen kann, das für ungehorsame Töchter die Todesstrafe oder wenigstens den Weg ins Kloster vorsieht.Aber Hermia ist unbeugsam und beschließt, mit ihrem Geliebten Lysander aus dem Geltungsbereich des Gesetzes zu fliehen. Demetrius, der verschmähte Liebhaber, folgt ihnen, weil er von Helena, die in ihn verliebt ist, über den Fluchtplan in Kenntnis gesetzt wurde. Helena folgt ihrerseits Demetrius, weil sie hofft, dass er sich für ihren Verrat dankbar zeigen könnte.
Die Außerkraftsetzung der höfischen, zivilisierten Ordnung, die der Wald als Rückzugsort zu versprechen scheint, findet nicht statt. Die Gewalt, die in den Hierarchien, den Geschlechterbeziehungen, in der Mechanik von Anziehung, Abstoßung und Unterwerfung liegt, tritt in der "langen" Nacht im Wald nurdesto schroffer zutage. Der Zwist zwischen dem Elfenkönig Oberon und seiner Gattin Titania, in dessen Turbulenzen die durch den Wald irrende Athener Jugend hineingezogen wird, scheint sehr ähnlichen Gesetzen zu gehorchen wie die Konflikte zwischen Theseus und Hippolyta bei der Hochzeit, die in Athen geplant ist.
Die wechselhaften Liebesbeziehungen zwischen den Athenern werden zwar von dem wunderbaren Liebeselixier ausgelöst, das der Waldgeist Puck entweder in die "richtigen" oder die "falschen"Augen träufelt - aber alsbald weiß nicht nur er nicht mehr zu sagen, welches nun die "wahre" Liebe sei, wenn Begehren und Liebeswunsch so schnell mit Hass und Abscheu zu wechseln vermögen.Am Ende können sie von Glück sagen, wenn es ihnen gelungen sein wird, eine Realität zu schaffen, in der es sich wird leben lassen können. Gefeiert wird dieser Kompromiss mit einer Theateraufführung, in der eine Handwerkertruppe die Wirklichkeit des Spiels und der Liebe so ernst nimmt, dass beides grandiosscheitern muss.
Regie: Theu Boermans
Bühne: Bernhard Hammer
Kostüme: Marion Münch
Dramaturgie: Sebastian Huber/ Rezy Schumacher
Theseus, Herzog von Athen Oberon, König der Elfen | <link http: www.burgtheater.at content.node2 home suche textweissbold>Peter Simonischek | ||||||
Egeus, Vater der Hermia | <link http: www.burgtheater.at content.node2 home suche textweissbold>Bernd Birkhahn | ||||||
Lysander | <link http: www.burgtheater.at content.node2 home suche textweissbold>Philipp Hauß | ||||||
Demetrius | <link http: www.burgtheater.at content.node2 home suche textweissbold>Patrick O. Beck | ||||||
Philostrat, Aufseher der Lustbarkeiten am Hofe des Theseus Puck | <link http: www.burgtheater.at content.node2 home suche textweissbold>Maria Happel | ||||||
Squenz, der Zimmermann, Prolog | <link http: www.burgtheater.at content.node2 home suche textweissbold>Johannes Terne | ||||||
Schnock, der Schreiner (Löwe) | <link http: www.burgtheater.at content.node2 home suche textweissbold>Juergen Maurer | ||||||
Zettel, der Weber (Pyrannus) | <link http: www.burgtheater.at content.node2 home suche textweissbold>Udo Samel | ||||||
Flaut, der Bälgenflicker (Thisbe) | <link http: www.burgtheater.at content.node2 home suche textweissbold>Urs Hefti | ||||||
Schnauz, der Kesselflicker (Wand) | <link http: www.burgtheater.at content.node2 home suche textweissbold>Karim Chérif | ||||||
Schlucker, der Schneider (Mondschein) | <link http: www.burgtheater.at content.node2 home suche textweissbold>Hans-Dieter Knebel | ||||||
Hippoyta, Königin der Amazonen, mit Theseus verlobt Titania, Königin der Elfen | <link http: www.burgtheater.at content.node2 home suche textweissbold>Andrea Clausen | ||||||
Ein Elf, in Titanias Dienst | <link http: www.burgtheater.at content.node2 home suche textweissbold>Bibiana Zeller | ||||||
Helena | <link http: www.burgtheater.at content.node2 home suche textweissbold>Adina Vetter | ||||||
Hermia | <link http: www.burgtheater.at content.node2 home suche textweissbold>Pauline Knof | ||||||