Der Vater, Tischlermeister Anton, ahnt nichts davon, lebt aber in ständiger Angst um den unbescholtenen Ruf seiner Familie. Leonhardt, Klaras Ex-Freund
und Vater des Kindes, avanciert aus gegebenem Anlass nun doch zum Bräutigam, obwohl sich die Beiden nicht lieben. Klara hofft inständig darauf, dass die Hochzeit stattfindet bevor die Umstände sichtbar werden. Leonhardt aber hat es allein auf die Mitgift abgesehen. Als Karl unter dem Verdacht, einen Juwelenraub begangen zu haben, verhaftet wird, droht der Vater mit Selbstmord, falls auch seine Tochter ihm Schande machen sollte. Klara sieht nur noch einen Ausweg.
Hebbels bürgerliches Trauerspiel von 1844 zeigt exemplarisch das Missverhältnis von Anspruch und Wirklichkeit bürgerlicher Familienverhältnisse. Die herrschenden Vorstellungen von Fleiß, Ordnung und Gotteslohn werden unterminiert von der Macht der Gefühle und des Begehrens. Eine Tragödie der ungelebten Sehnsüchte.
Inszenierung Stephan Rottkamp
Bühne Robert Schweer
Kostüme Katharina Kromminga
Musik Cornelius Borgolte
Dramaturgie Christoph Lepschy
Mit Michele Cuciuffo, Esther Hausmann, Anna Kubin, Matthias Leja, Daniel Nerlich, Wolfram Rupperti, Milian Zerzawy