Auch dem Grafen erscheint im Fiebertraum ein Engel und verkündet, er werde die Kaisertochter heiraten. Diese glaubt er in Kunigunde von Thurneck, deren Schönheit nur eine künstliche ist, gefunden zu haben. Kunigunde jedoch entpuppt sich als intrigantes und besitzgieriges Vampirwesen.
Sie erkennt in Käthchen die Rivalin und schreckt auch vor einem Mordversuch nicht zurück.
Heinrich von Kleists 1807/08 entstandenes Ritterschauspiel stellt die Frage nach dem Füreinanderbestimmtsein zweier Menschen, nach der besessenen, unbedingten und grenzenlosen Liebe. In einer märchenhaft überhöhten Welt verklären Träume nicht die Realität, sondern führen auf wundersame Weise zu ihr hin. Erst mittels ihrer Traumverheißung findet Käthchen zu ihrer wahren Identität. Entgegen allen gesellschaftlichen Konventionen lebt sie in bedingungslosem Glauben an den Geliebten ihren Traum – rücksichtslos unbeirrt und deshalb so monströs und undurchschaubar für andere.
Kleist schuf mit dem Käthchen eine seiner unverwechselbaren Figuren, die auf unbegreifliche und rational nicht fassbare Weise über sich hinauswachsen und ihrem – jeder Gefährdung überlegenen – innersten Gefühl folgen.
Inszenierung Amélie Niermeyer
Bühne Maria-Alice Bahra
Kostüme Stefanie Seitz
Musik Parviz Mir-Ali
Darsteller (in) Pierre Siegenthaler Markus Scheumann Susanne Tremper Thiemo Schwarz Cathleen Baumann Mariannne Hoika Michael Schütz Claudia Eisinger Jean-Luc Bubert Denis Geyersbach Michele Cuciuffo