Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
„Duato | Shechter“ - Staatsballett Berlin„Duato | Shechter“ - Staatsballett Berlin„Duato | Shechter“ - ...

„Duato | Shechter“ - Staatsballett Berlin

Premiere FR 21.04.2017, 19:30 UHR, Komische Oper Berlin. -----

"The Art of Not Looking Back", Choreographie und Musik von Hofesh Shechter

"Erde", Ballett von Nacho Duato,Musik von Pedro Alcalde, Sergio Caballero, Richie Hawtin, Alva Noto und Mika Vainio,Uraufführung

Ein Doppelabend, mit dem das Staatsballett Berlin seine ästhetischen Grenzen deutlich erweitert und aus der Komfortzone ausbricht.

 

Der britisch-israelische Choreograph Hofesh Shechter ist einer der Stars der internationalen Tanzszene. Mit seinen aufreibenden und exzessiven Choreographien wird er weltweit gefeiert, so zuletzt auch mehrfach bei den Auftritten seiner Compagnie im Rahmen von Berliner Festivals. Mit „The Art of Not Looking Back“ hat er nun dem Staatsballett Berlin eine seiner Arbeiten überlassen, die er mit der Compagnie selbst einstudiert.

 

Staatsballett-Intendant Nacho Duato erarbeitet für den Ballettabend eine neue Choreographie. Zu elektronischen Klängen von Pedro Alcalde und Sergio Cabballero, einem der Leiter des berühmten Sonár-Festivals, widmet er sich unter dem Titel „Erde“ der fortwährenden Zerstörung unseres Planeten. Nach „Herrumbre“ ist es die zweite gesellschaftspolitische Arbeit des Spaniers im Repertoire des Staatsballetts.

 

Die erste Arbeit des Abends, „The Art of Not Looking Back“, wurde 2009 für das Brigthon Festival entwickelt als Reaktion auf den latenten (Selbst-)Vorwurf, Shechter wäre besser darin, mit Männern als mit Frauen zu arbeiten. Die Provokation aufgreifend hat Hofesh Shechter seine Tänzerinnen in besondere Weise herausgefordert, indem er ihnen in der Probenarbeit ungewöhnliche Aufgaben jenseits der bisherigen Körpererfahrungen gab.

 

Nacho Duato hat dieses Stück für sechs Solotänzerinnen bewusst ins Repertoire genommen, in Antwort auf sein Werk „Castrati“, welches ausschließlich von Männern getanzt wird.

 

Für den zweiten Teil des Abends bringt Nacho Duato mit „Erde“ eine neue Kreation auf die Bühne der Komischen Oper. Gemeinsam mit etwa zwei Dutzend Tänzerinnen und Tänzern, begibt er sich auf die Suche nach einer tänzerischen Darstellung der bestürzenden Erkenntnis, in welch alarmierendem Zustand sich der Planet Erde befindet. Seine künstlerischen Partner sind die Musiker Pedro Alcalde und Sergio Caballero, die ihm durch Kompositionen, die für diese Kreation geschaffen wurden, den klanglichen Rahmen gestalten. Für die Gestaltung der bühne verpflichtete er NUMEN, ein namhaftes Künstlerkollektiv rund um Sven Jonke, die Kostüme, die gleichfalls voller bildhafter Anspielungen stecken, gestaltete die Berliner Designerin Beate Borrmann. Nacho Duato stellt mit seiner Choreographie „Erde“ die Frage, wie der moderne Mensch mit seinem keineswegs grenzenlosen Lebensraum umgeht. Schließlich hat sich die Menschheit durch die Verschwendung natürlicher Ressourcen und den gedankenlosen wie profitorientierten Umgang mit den Elementen an den Rand eines Abgrunds gebracht.

 

Weitere Termine

SO 23.04.2017

FR 28.04.2017

DI 23.05.2017

MI 24.05.2017

MO 29.05.2017

SO 04.06.2017

FR 09.06.2017

SO 11.06.2017

DI 27.06.2017

DO 29.06.2017

 

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 14 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

MIT LEIDENSCHAFTLICHEM ÜBERSCHWANG -- Richard Wagners "Walküre" mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra konzertant im Festspielhaus/BADEN-BADEN

Wagner hatte die Komposition der "Walküre" im Sommer 1854 begonnen, noch vor der Vollendung der "Rheingold"-Partitur. Der Dirigent Yannick Nezet-Seguin begreift mit dem vorzüglich disponierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

VERWIRRUNG BIS ZUM SCHLUSS -- "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano im Theater Atelier Stuttgart

Eine geschickt verwobene und raffinierte Handlung präsentiert Vladislav Grakovski in seiner Inszenierung des Kriminalstücks "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano. Spannung, Humor und…

Von: ALEXANDER WALTHER

BERÜHRENDE MOMENTE -- "Spatz und Engel" mit dem Tournee-Theater Thespiskarren (Produktion Fritz Remond Theater im Zoo, Frankfurt) im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

Edith Piaf und Marlene Dietrich stehen hier im Schauspiel mit Musik von Daniel Große Boymann und Thomas Kahry als zwei Göttinnen des Chansons im Mittelpunkt des Geschehens. Und es ist gar nicht so…

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑