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Dresdens neuer Maestro: Ein Programm für Europa

Am 9. September 2007 wird Fabio Luisi offiziell den Posten des Generalmusikdirektors der Sächsischen Staatsoper und Staatskapelle Dresden antreten. In seinem Antrittskonzert, dem unmittelbar anschließenden 1. Sinfoniekonzert und einer großen Antrittstournee setzt der Maestro programmatische Zeichen, die weit in seine Amtszeit ausstrahlen dürften.

Eine der Leitlinien, die Fabio Luisi in seinen Dresdner Konzertprogrammen verfolgen wird, könnte überschrieben sein mit „Richard Strauss und seine Zeitgenossen“. In seinem Antrittskonzert kombiniert er das autobiografisch-selbstbewusste „Heldenleben“, das in der Fassung mit dem ursprünglichen Originalschluss erklingt, mit den lyrisch-expressiven „Sieben frühen Liedern“ von Alban Berg. Gesungen werden diese von der deutsch-griechischen Sopranistin Anja Harteros, die nach ihren Opernauftritten als Desdemona, Mimì und Fiordiligi jetzt ihr Konzertdebüt mit der Staatskapelle gibt. Ein Zeichen setzt Luisi auch mit dem Beginn des Programms: Eröffnet wird das Antrittskonzert mit „Balancen“, einem neuen Orchesterwerk von Isabel Mundry, die als „Capell-Compositeur“ 200720/08 die Traditionslinie eines Strauss bei der Kapelle fortsetzen wird.

 

Klanggipfel

Quasi „auf den Leib geschrieben“ hat Richard Strauss der Staatskapelle seine grandiose „Alpensinfonie“, die Luisi bereits am nächsten Tag im ersten regulären Sinfoniekonzert der Saison dirigiert. Strauss widmete das Werk der Kapelle und leitete 1915 auch die Uraufführung bei einem frühen Kapellgastspiel in Berlin. Zu der tonmalerischen „Bergtour“ erklingt der nicht weniger gigantische Orchesterklassiker „Arcana“ des musikalischen Visionärs Edgard Varèse, den Strauss als jungen Mann förderte. Einen reizvollen Kontrast inmitten der Klangmassen bietet das lyrische vierte Klavierkonzert von Ludwig van Beethoven, gespielt von der französischen Starpianistin Hélène Grimaud, die damit ihre inzwischen schon freundschaftliche Beziehung zur Staatskapelle weiterführt.

 

Antrittstournee

Unmittelbar nach dem Antritt in Dresden wird sich Fabio Luisi auch auf einer großen Europa-Tournee als neuer Chef der Staatskapelle vorstellen. Gemeinsam mit Hélène Grimaud gastieren Luisi und das Orchester ausgehend von Berlin auch in Warschau, Prag, Wien und Paris, außerdem in Turin, Essen und in Frankfurts Alter Oper. Von historischer Dimension ist dabei bereits der Tourneeauftakt am 13. September: Im Rahmen des „musikfest berlin 07“ dirigiert Luisi in der Berliner Philharmonie „Eine Alpensinfonie“ – in jener Stadt also, in der Strauss einst mit der Kapelle die Uraufführung des Werkes musizierte.

 

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