michael kohlhaas
Der im Brandenburgischen lebende Kaufmann Kohlhaas will nach Leipzig reisen. In seinem zunehmendem Zorn über das Unrecht, das er auf dieser Reise erleidet, wird der unbescholtene Kaufmann zum Brandschatzer und Mörder. «Kohlhaas» ist nicht nur ein sprachliches Meisterwerk. Kleist setzt da an, wo es wehtut. Die eigentliche Leistung besteht darin, diesem «entsetzlichen Mordraufer» so lange Recht zu geben, bis es zu spät ist.
Inszenierung: Christopher Haninger
Bühne/Kostüm: Gregor Wickert
Musik: Andreas Weber
Mit: Johannes Schmidt
Termine: 11.09. 18.09. 27.09. 03.10. 31.10.
König Lear
In »König Lear« erzählt Shakespeare eine große Geschichte über Macht und Verblendung: Der alte Lear will sein Reich an seine drei Töchter verteilen. Den größten Teil soll diejenige erhalten, die ihn am meisten liebt. Während die Töchter Regan und Goneril ihre Liebe wortreich bekunden, bleibt die Jüngste, Cordelia, stumm. Die Sprache kann ihre Gefühle nicht fassen. Lear erkennt die wahre Liebe seiner jüngsten Tochter nicht, Eitelkeit und Machtverliebtheit machen ihn blind, so dass er sein Reich den beiden älteren zuspricht, die Jüngste aber enterbt. Doch schon bald muss Lear erfahren, wie sehr er sich getäuscht hat. Die Geschichte spiegelt sich: Auch der Herzog von Gloster, hoher Staatsbeamter in Lears Diensten, täuscht sich in seinen Söhnen, vertraut dem machthungrigen Edmund und verstößt den ihm wohlgesonnenen Edgar. Sowohl Lear als auch Gloster fallen tief, Lear wird wahnsinnig, Gloster wird geblendet. Erst als ihnen alles genommen ist, offenbart sich ihnen die Wahrheit. Doch mittlerweile drohen Lears Reich Bürgerkrieg und Zerfall.
Inszenierung: Hermann Schein
Bühnenbild und Kostüme: Stefan Heyne
Termine: 07.09. 12.09. 17.09. 26.09. 30.09. 01.10. 07.10. 10.10. 12.10. 01.11. 21.11. 05.12. 10.12. 13.12. 16.12. 02.01.
Der Menschenfeind
Alceste hasst alle Unaufrichtigkeit und Heuchelei. Als Verfechter absoluter Ehrlichkeit zieht er gegen Lügen (eher kleinere) und Schmeicheleien (besonders gekonnte) zu Felde. Die «gute» Gesellschaft, die sich im Salon der schönen Célimène trifft, ist seiner Verachtung sicher. Doch ausgerechnet Célimène, um die die Männer wie Planeten um die Sonne kreisen, ist der wahrheitsbesessene Alceste verfallen. So leidenschaftlich Alceste gegen die vermeintlichen Fehler seiner Mitmenschen (und Nebenbuhler) eifert, so leidenschaftlich ist auch seine Liebe zu Célimène. Im Zwiespalt der Gefühle verscherzt es sich Alceste mit jeder und jedermann und die charmante Célimène muss erleben, wie die galante Schlinge, die sie ausgelegt hat, sich um ihren Hals zu legen droht... Molière gibt mit seiner 1666 uraufgeführten Komödie eine Gesellschaft dem Gelächter preis, deren Hauptbeschäftigung im Zeitvertreib, im Spiel, im schönen Schein liegt – eine Gesellschaft auf der Jagd nach der schnellen Erregung, atemlos, gehetzt von der drohenden Leere hinter dem Erlebnisrausch.
Inszenierung: Dagmar Schlingmann
Bühnenbild: Sabine Mader
Kostüme: Inge Medert
Musik: Alexandra Holtsch
Termine: 13.09. 19.09. 28.09. 01.10. 03.10. 04.10. 09.10. 11.10. 16.10. 17.10. 31.10. 06.11. 07.11. 18.11. 21.11. 25.11. 05.12. 09.12. 13.12. 16.12. 20.12.