Der abgehalfterte Theaterprinzipal Bruscon tingelt in Thomas Bernhards Der Theatermacher mit seiner selbst verfassten Komödie Das Rad der Geschichte durch die österreichische Provinz. Seine Familientruppe: ausgemachte Dilettanten. Die Spielstätten: marode Wirtshaussäle. Das Publikum: plumpe Kunstbanausen. Bruscon, der sich selbst in einem Atemzug mit Shakespeare, Voltaire und Goethe nennt, soll an diesem Tag im „Schwarzen Hirschen“ in „Utzbach wie Butzbach“ Saalmiete zahlen und zu allem Überdruss könnte der örtliche Feuerwehrhauptmann das absolut notwendige Löschen der Notbeleuchtung verweigern. Wie könnte der Abend für den „Theatermacher“ anders enden als in einem tragikomischen Fiasko.
Schmierendirektor Striese im Raub der Sabinerinnen ist nur eine von vielen Figuren, die sich im Haus von Professor Gollwitz die Klinke in die Hand geben. Der Römertragödie, einer Jugendsünde des Professors, soll zum Durchbruch verholfen werden. Als der Theaterabend in einer Katastrophe zu enden droht, ist es Strieses Frau, die die Situation rettet und das Stück zu einem großen Erfolg werden lässt. Bruscon und Striese könnten unterschiedlicher kaum sein und doch verbindet sie die Leidenschaft für das Theater und die Komik ihres Scheiterns.
Inszenierung Hermann Schein | Bühne und Kostüme Lukas Noll
Mit Anne Hoffmann Karin Klein, Sonja Mustoff, Katharina Uhland | Matthias Kleinert, Simon Köslich, Andreas Manz, Aart Veder, Andreas Vögler, Gerd K. Wölfle
Weitere Vorstellungen 11. und 31. Dezember | jeweils 18 Uhr