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"Doña Rosita oder Die Sprache der Blumen" Federico García Lorca, Städtische Theater Chemnitz

Premiere: 8. Mai 2010, 19.30 Uhr, Schauspielhaus

Doña Rosita ist verlobt. Die Hochzeit naht. Doch plötzlich muss der Verlobte fort. Aber er will sein Eheversprechen einlösen: „Rosita soll auf mich warten, denn ich komme bald zurück.“

Und Rosita wartet. Im Hause ihrer Tante, die Rosita behütet, und ihres Onkels, der sich mehr und mehr seiner Blumenzucht widmet. Bewerber ziehen vorbei und halten um ihre Hand an; die Frauen und Mädchen des Dorfes kommen vorbei und sind neugierig auf dieses besondere Schicksal. Manche neidisch, viele spöttisch – alle kommentieren das Lieben und Hoffen von Rosita. Aber niemand ist so darauf bedacht, Rosita ins Leben zu bringen wie die Haushälterin, die seit Jahren bei der Familie arbeitet.

Doch Rosita knickt nicht ein. Sie wartet. Und wartet. Und gibt die Hoffnung nicht auf, dass eines Tages ihre Liebe zu ihr zurückfindet. Aber eines Tages kommt ein Brief, und alles bleibt ein Traum, über den viele Jahre vergangen sind …

Über drei Jahrzehnte spannte Lorca die Geschichte der Rosita als glühend kühlen Bilderbogen voll szenischer Miniaturen und genau gezeichneter Figurenportraits. Ein Plädoyer für das Leben, die Hoffnung und die Würde. Und nicht zuletzt ein großartiges Stück voller kraftvoller Rollen für das starke Frauenensemble des Schauspiel Chemnitz.

Die neue Übersetzung des Stückes von Thomas Brovot inszeniert Isabel Osthues, die sich mit „Doña Rosita oder Die Sprache der Blumen“ erstmals in Chemnitz vorstellt. Nach Anfängen als Regieassistentin am Schauspielhaus Hamburg (u.a. wiederholt bei den Produktionen Christoph Marthalers) und am Staatstheater Stuttgart inszenierte sie regelmäßig am Staatstheater Stuttgart, am Thalia Theater Hamburg, am Schauspiel Zürich und am Theater Magdeburg sowie in Luzern und Linz.

An Lorcas Stück, das für Isabel Osthues soviel Zeitbezug und Aktualität besitzt, dass sie es aus der Zeit von Lorcas Spanien nah an die Gegenwart heranholen möchte, interessiert sie vor allem das komplexe Beziehungsgeflecht der starken Frauenfiguren Rosita - Tante – Haushälterin. Das langsame Changieren von Jugend zum Alter, das Lorca so parabelhaft wie nachfühlbar aufzeigt. Und in der so kraftvollen wie elegischen Poesie, die Lorca seinem Stück beigab, sucht sie nicht nur starke theatrale Bilder zu finden, sondern auch ein feines Netz von Begehren und Macht. Und über allem liegen die Tangos von Astor Piazolla, die Isabel Osthues leitmotivisch durch das Stück zieht.

Zusammen mit Isabel Osthues kommt ein Team junger Ausstatter ans Haus, die ebenfalls erstmals in Chemnitz arbeiten, Michael Böhler (Bühne) und Mona Ulrich (Kostüme).

Deutsch von Thomas Brovot

Regie: Isabel Osthues

Bühne: Michael Böhler

Kostüme: Mona Ulrich

Musik: Patrick Schimanski

mit: Ulrike Euen (Doña Rosita), Susanne Stein (Haushälterin), Ellen Hellwig (Tante), Bernd-Michael Baier (Onkel), Yves Hinrichs (Neffe / Junge), Claudia Kraus (1. Manola / Jungfer), Daniela Keckeis (2. Manola / 1. Ayola), Caroline Junghanns (3. Manola / 2. Ayola), Muriel Wenger (Mutter der Jungfer), Urs Rechn (Professor der Volkswirtschaft), Klaus Schleiff (Don Martin)

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