In der zweiten Hälfte des Abends steht Christoph Willibald Glucks »DON JUAN« im Mittelpunkt. Glucks Werk, das 1761 uraufgeführt wurde, zeigt den berüchtigten Frauenhelden nicht nur als skrupellosen Wüstling, sondern auch als unkonventionellen Freigeist und komponierte für den Archetypus des Verführers, der am Ende in die Hölle fährt, eine überaus effektvolle Musik.
Malandain verleiht dem Stück seine besondere neoklassizistische Choreografiehandschrift. Er spaltet Don Juan in drei verschiedene Tänzer auf und zeigt auf diese Weise die Ambivalenz der Figur, die als selbstsüchtiger Narzisst, als Freigeist oder einfach als ganz normaler Mann gelesen werden kann.
Thierry Malandain zählt zu den wichtigsten Choreografen Frankreichs. Mit dem zweiteiligen Ballettabend, der mit der Leipziger Company neu erarbeitet wird, wurde Malandain bereits zum Wiener Staatsballett eingeladen. 1998 wurde Malandain mit der Leitung des Centre Choréographique National in Biarritz vom französischen Kultusministerium beauftragt. Er ist zugleich Künstlerischer Leiter des dortigen Festivals »Le Temps d’Aimer la Danse«. Daneben schuf er Choreografien für die großen Ballettcompanies Frankreichs in Paris, Versailles, Reims, Marseille und Bordeaux. Er arbeitete für das Grand Théâtre de Luxembourg, das Sadamatsu Hamada Ballett, das Teatro di San Carlo Neapel und für die Wiener Volks- sowie Staatsoper. Malandain zeichnet für mehr als 80 Choreografien verantwortlich und erhielt zahlreiche Preise und Ehrungen für seine Werke.
2teiliger Ballettabend von Thierry Malandain | Musik von Christoph Willibald Gluck und Wolfgang Amadeus Mozart
Musikalische Leitung ANTHONY BRAMALL
Choreografie THIERRY MALANDAIN
Bühne, Kostüme JORGE GALLARDO
Licht JEAN-CLAUDE ASQUIÉ
Pianist ALDEN GATT
LEIPZIGER BALLETT
GEWANDHAUSORCHESTER
WEITERE AUFFÜHRUNGEN
09. APR. 2017 / 22. APR. 2017 / 12. MAI 2017 und 09. JUN. 2017