Doch wie ist einem Mann beizukommen, der selbst der Hölle ein „Nein!“ entgegen schleudert? Zur Hölle mit ihm! Darin sind sich alle einig, wenn schlussendlich der Komtur Don Giovanni eliminiert hat. Dieser Mann war ein Sicherheitsrisiko für Herz und Verstand: immer auf der Flucht, in immer neuen Rollen zu erleben, teuflisch geschickt, erschütternd galant, abgrundtief ungläubig bis in den Tod.
Mozart und Da Ponte brachten 1787 ein sehr zeitgenössisches Dramma giocoso auf die Bühne, das die Bedingungen benennt, unter denen Giovannis Freiheit möglich ist: Er ist ein Mann von Adel und finanziell unabhängig. Gleichzeitig tönt der finale Triumph über ihn seltsam hohl – so, als ob sich ohne seine unberechenbare Erotik nicht wirklich weiterleben ließe. Dieser Don Giovanni steht auf der Schwelle zwischen zwei Welten: dem exklusiven Hedonismus des Adels zur Zeit des Ancien Régime und einer auf Regeln basierenden Gleichheit, wie sie nach der Revolution 1789 machbar schien.
Dramma Giocoso in zwei Akten
Libretto von Lorenzo da Ponte
in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Hermann Bäumer
Inszenierung: Tilman Knabe
Bühne: Wilfried Buchholz
Kostüme: Eva-Mareike Uhlig
Don Giovanni Heikki Kilpeläinen
Donna Anna Tatjana Charalgina
Don Ottavio Thorsten Büttner
Komtur José Gallisa
Donna Elvira Patricia Roach
Leporello Ks. Hans-Otto Weiß
Masetto Richard Logiewa / Dmitriy Ryabchikov
Zerlina Saem You / Alexandra Samouilidou
Statisterie des Staatstheaters Mainz
Chor des Staatstheaters Mainz
Philharmonisches Staatsorchester Mainz