Am Ende (oder Anfang) der Zivilisation, am Fuss der Rocky Mountains, liegt ein kleines Städtchen, eine 15-Seelen-Gemeinde: Dogville. Dort leben die Bewohner abgeschieden vom Rest der Welt ihr kleines Dasein – eine Gemeinschaft in einem geschlossenen System, in dem jeder seiner Arbeit nachgeht und alles seine Ordnung hat. In Dogville gibt es keine Fremden, Fremde kommen dort nicht hin. Höchstens ein Mensch, der sich verstecken will, ein Mensch auf der Flucht … Und so ein Mensch ist Grace, eine junge Frau, die sich in dem Provinznest vor der Polizei und der Gangsterbande ihres Vaters verstecken muss.
Entdeckt wird sie vom Gutmenschen Tom, dem Künstler und Missionar, der sich zu ihrem Beschützer
erklärt und sich in sie verliebt. Er überzeugt die Bewohner von Dogville, Grace aufzunehmen, während sie als Gegenleistung für die Gemeinde arbeiten soll. Sie gewinnt schliesslich das Vertrauen der Bewohner, indem sie sich vollkommen für sie aufgibt. Aber mit der Zeit verändert sich das Verhalten der Gemeinschaft gegenüber Grace. Es verhärtet sich. Eine Verrohung macht sich breit. Als die Polizei mehrmals auftaucht und mit Steckbriefen nach Grace sucht, beginnt die Stimmung zu kippen. Grace muss sich ihr Aufenthaltsrecht und ihren Schutz immer härter erarbeiten. Sie wird zum Mädchen für alles, zur Gefangenen und zum sexuellen Freiwild für die Männer. Sie wird zum Objekt von Macht,
Obsession, Bosheit und Gewalt. Aber Grace gibt sich nicht auf und wehrt sich …
Regisseur Stephan Kimmig, geboren 1959 in Stuttgart, arbeitete u.a. am Deutschen Theater Berlin, an den Münchner Kammerspielen, am Burgtheater Wien, am Staatstheater Stuttgart und an der Bayerischen Staatsoper München. Neben regelmässigen Einladungen zum Berliner Theatertreffen, darunter „Thyestes“‚ „Nora“ und „Maria Stuart“, erhielt er u.a. den Wiener Nestroy-, den Rolf-Mares und den Faust-Preis sowie – zusammen mit der Bühnenbildnerin Katja Hass – den 3sat- Innovationspreis für zukunftsweisende Leistungen im Deutschen Schauspiel für „Maria Stuart“.
DOGVILLE
nach dem Film von Lars von Trier
Regie Stephan Kimmig
Bühne Katja Hass
Kostüme Johanna Pfau
Musik Michael Verhovec
Licht Gerhard Patzelt
Dramaturgie Gwendolyne Melchinger
Mit:
Erzähler/Fahrer/Polizist/Gangster Nils Kahnwald
Tom Edison Edmund Telgenkämper
Grace Katja Bürkle
Thomas Edison Sr., Toms Vater Ludwig Boettger
Chuck Michael Neuenschwander
Vera, Chucks Frau Hilke Altefrohne
Ma Ginger Isabelle Menke
Bill Henson Julian Lehr
Liz Henson, Bills ältere Schwester Anne Eigner
Jack McKay Fritz Fenne
Ben Klaus Brömmelmeier
Der grosse Mann Andrea Zogg
Live-Musiker Michael Verhovec
Weitere Vorstellungen im Pfauen
21./ 26./ 29. September, jeweils 20 Uhr
18. September, 15 Uhr
1./ 5. Oktober, jeweils 20 Uhr
Weitere Vorstellungen sind in Planung.