Wolfgang Rihm, einer der bedeutendsten Komponisten der Gegenwart, zeigte sich früh von Nietzsches Gedankenwelt fasziniert, deren visionäre Kraft ihm wichtige Impulse für sein Werk verschaffte. Bereits vor 15 Jahren fasste er den Entschluss, sich mit den Dionysos-Dithyramben für die Musiktheaterbühne auseinanderzusetzen; im Juli 2010 wurde sein Dionysos bei den Salzburger Festspielen mit großem Erfolg uraufgeführt und als »Uraufführung des Jahres« ausgezeichnet. In Heidelberg entsteht nun die erste Inszenierung nach dieser Uraufführungsproduktion.
Die Hauptfigur des aus vier Szenen bestehenden Stückes heißt N. – das könnte ganz allgemeingültig für »Nomen« stehen, aber auch den Dichter meinen, Nietzsche, an dessen Biografie Dionysos assoziativ anknüpft. Diese Momente verschränken sich mit einem vielschichtigen Spiel, das die Bedeutung des Mythos Dionysos für unsere Zeit und für die Kunstform Musiktheater befragt. So wird Dionysos, diese Figur, mit der sich Nietzsche laut Rihm »überblendete «, gespiegelt, überlagert, mehrfach belichtet – und dies von einem Komponisten, der sein eigenes künstlerisches Schaffen als »work in progress«, als Übermalung und Bildhauerei verstanden wissen will.
Musikalische Leitung Yordan Kamdzhalov | Robert Farkas
Regie Ingo Kerkhof
Bühnenbild Anne Neuser
Kostüme Inge Medert
Dramaturgie Julia Hochstenbach
Chorleitung Jan Schweiger
N. Holger Falk
1. hoher Sopran / Ariadne Sharleen Joynt
2. hoher Sopran Diana Tomsche
Mezzosopran Ks. Carolyn Frank
Alt Guadalupe Larzabal
»Ein Gast« / Der andere N. Namwon Huh
Der alte N. Harald Beutelstahl
Der junge N. Matthis Wolfer | Peter Popig
Philharmonisches Orchester Heidelberg
Chor und Extrachor des Theater und Orchester Heidelberg
Weitere Termine
So 3.02.2013, 11.00 Uhr
Mi 13.02.2013, 19.30 Uhr
Sa 23.02.2013, 19.30 Uhr
Fr 15.03.2013, 19.30 Uhr
Di 19.03.2013, 19.30 Uhr
Do 11.04.2013, 19.30 Uhr
Fr 19.04.2013, 19.30 Uhr