Bereits zum neunten Mal seit 1945 kommt Mozarts letzte Oper auf die Bühne des Kieler Opernhauses und verspricht wieder leuchtende Augen bei den ganz kleinen wie auch den älteren Opernzuschauern. Ein Mysterium ist die ZAUBERFLÖTE nicht nur wegen ihres Inhalts, der den Initiationsweg des jungen Prinzen Taminos aus dem Dunkelreich der Königin der Nacht in die angebliche Erleuchtung durch den Sonnenpriester Sarastro beschreibt.
Rätselhaft ist auch, wie Mozart es schafft, zwar Musik in den unterschiedlichsten Stilrichtungen zu schreiben, vom Wiener Volklied Papagenos bis zur koloraturgespickten Rache-Arie der Königin der Nacht, von den sakralen Priesterchören bis zu den empfindsamen Arien Taminos und Paminas, es aber gleichzeitig schafft, dem Ganzen einen einheitlichen Ton zu verpassen. In letzter Zeit ist die teilweise herbe Kritik an Schikaneders Textbuch etwas verstummt, denn gerade die Brüche innerhalb und zwischen den einzelnen Figuren machen die ZAUBERFLÖTE für heutige Interpreten so interessant. Daniel Karasek, Lars Peter und Claudia Spielmann erarbeiten für Kiel eine ZAUBERFLÖTE in mystisch-kosmischem Gewand, die jedoch auch nicht den Blick auf das menschlich-familiäre Drama hinter der heiteren Oberfläche des Märchens scheut.
Musikalische Leitung: Johannes Willig
Regie: Daniel Karasek | Bühne: Lars Peter
Kostüme: Claudia Spielmann
Mit: Şen Acar, Ks. Hans Georg Ahrens, Yoonki Baek, Norbert W. Conrads, Amira Elmadfa, Marina Fideli, Susan Gouthro, Fred Hoffmann, Ekaterina Isachenko, Lesia Mackowycz, Petros Magoulas, Andreas Mattersberger, Michael Müller, David Rohr, Jörg Sabrowski, Lisa Schmalz, Heike Wittlieb, Kemal Yaşar, Solisten des Hamburger Knabenchors St. Nikolai / Solistinnen des Kinder- und Jugendchors an der Oper Kiel.