Ist dieser zum Käfer mutierte Mensch ein Opfer der modernen Leistungsgesellschaft, jemand der dem Druck des »immer mehr, immer schneller und immer besser« nichts mehr entgegenzusetzen hat? Oder ist er das Resultat des eigenen Verhaltens? Oder tatsächlich ein Parasit? Handelt es sich bei seiner ›Verwandlung‹ um eine subtile Strategie der Arbeitsvermeidung? Könnte die Familie schuld sein, die – Schmarotzern gleich – bisher von Gregors Einkommen profitierte und ihn schließlich in die Metamorphose trieb? Vier Blickwinkel, vier Realitäten? Erkundet wird eine bizarre und absurde Welt, die der unseren auf unheimliche Art zu ähneln scheint. Eine Welt, in der alles Sichere vorläufig und alle Selbstgewissheit auf hauchdünnem Boden steht.
Krystyn Tuschhoff, die zuletzt sehr erfolgreich Herman Hesses Demian am Oldenburgischen Staatstheater in Szene setzte, widmet sich ein weiteres Mal der Übertragung großer Literatur auf die Bühne.
Inszenierung: Krystyn Tuschhoff;
Ausstattung: Uta Materne;
Musik: Markolf Naujoks;
Dramaturgie: Matthias Grön
Mit: Sarah Bauerett, Caroline Nagel; Sebastian Herrmann, Gilbert Mieroph
weitere Vorstellungen: Sa 23. März