Die Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, die permanent sich verschiebenden Interessensverhältnisse? Der Griff nach der Macht?
In Sartres Stück aus dem Jahr 1948 verstrickt sich der Intellektuelle Hugo in den Konflikt zwischen Wollen und Können, Theorie und Praxis. Er hat seiner Oberschichtfamilie den Rücken gekehrt und ist einer revolutionären Partei beigetreten, weil er endlich handeln will. Als die Partei den Funktionär Hoederer ermorden will, bevor dieser mit der Regierung paktiert, meldet sich Hugo freiwillig. Doch statt den Auftrag zu erfüllen, lässt er sich von Hoederers politischer Haltung beeindrucken und zögert die Tat hinaus. Erst als Hugo Hoederer in einer Umarmung mit Hugos Frau Jessica erwischt, schießt er - aus Eifersucht. Zwei Jahre später: Hugo kommt aus dem Gefängnis. Inzwischen hat die Partei den ermordeten Hoederer rehabilitiert und seinen Kurs übernommen. Für Hugo ist es der zweite Treppenwitz seiner Geschichte. Er wird ihn nicht auf sich sitzen lassen.
Der Existenzialist Jean-Paul Sartre stellt in diesem Klassiker der Moderne die Kernfrage der Situation nach 1945: Welche Gestalt hat das politische Handeln und welcher Art werden die Gesellschaften sein, die daraus hervorgehen?
Inszenierung Charlotte Koppenhöfer – Bühne Sebastian Hannak – Kostüme Carolin Roider – Musik Axel Goldbeck
Mit: Kathrin Reinhardt, Nientje Schwabe, Anjorka Strechel; Jürgen Beck-Rebholz, Gunnar Blume, Mattias Schamberger, Roman Schmelzer, Stephan Szasz, Atef Vogel, Marko Werner
Weitere Vorstellung: 22. April 2010, 19:30 Uhr