Traps wird zu einem festlichen Essen eingeladen, einzige Bedingung: Die greisen Männer spielen Abend für Abend ihre alten Berufe, Traps müsse den Angeklagten geben. „Ein Verbrechen lässt sich immer finden“, beschwichtigt der Staatsanwalt Traps’ Bedenken, der schon nach kurzer Zeit einen Mord gesteht, von dem er nichts geahnt hatte…
DIE PANNE existiert als Hörspiel, Erzählung, Fernsehspiel und Theaterstück. Das Hörspiel entstand 1955 im Auftrag des Bayerischen Rundfunks und wurde mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnet. Die gleichnamige Erzählung erschien mit dem Untertitel „Eine noch mögliche Geschichte“ im Jahr 1956; der zur Komödie umgearbeitete Stoff schliesslich wurde im Comödienhaus Wilhelmsbad/Hanau in der Regie des Autors 1977 uraufgeführt. Unterschiedlich sind bei allen vier Versionen die Enden: In der Erzähl- und Dramenfassung lasst Dürrenmatt Traps Selbstmord begehen, im Hör- und Fernsehspiel schüttelt der Angeklagte das Erlebte ab und fährt am nächsten Morgen weiter.
Das Stück von Friedrich Dürrenmatt, dessen Todestag sich am 14. Dezember
2010 zum 20. Mal jährt, wird ab dem 23. Oktober in einer Inszenierung
von Lars-Ole Walburg im Pfauen zu sehen sein.
Regisseur Lars-Ole Walburg, 1965 in Rostock geboren, studierte Theaterwissenschaft und Germanistik an der Freien Universität Berlin. 1992 gründete er zusammen mit Ricarda Beilharz, Stefan Bachmann, Thomas Jonigk und Tom Till das „Theater Affekt“. Am Theater Basel war er ab 1998 alsChefdramaturg und fester Regisseur engagiert und dort von 2003 bis 2006 Schauspieldirektor. Im Jahr 2009 übernahm er die Intendanz am Schauspiel Hannover. Mit den Stücken „Wahlverwandtschaften“ (1996, Dramaturgie), „Triumph der Illusionen“ (1997, Dramaturgie) und Ibsens „Volksfeind“ (2000, Regie) wurde er zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Für Lars-Ole Walburg ist DIE PANNE die erste Auseinandersetzung mit dem Werk Friedrich Dürrenmatts. Gleichzeitig stellt er sich mit dieser Inszenierung auch dem Zürcher Publikum vor.
Regie Lars-Ole Walburg
Bühne Robert Schweer
Kostüme Moritz Müller
Musik Lars Wittershagen
Licht Markus Keusch
Dramaturgie Thomas Jonigk
Traps Klaus Brömmelmeier
Richter Jean-Pierre Cornu
Staatsanwalt Jörg Schröder
Verteidiger Gottfried Breitfuss
Henker Ludwig Boettger
Weitere Vorstellungen im Pfauen:
25./ 26./ 30. Oktober, jeweils 20 Uhr
5./ 8./ 9./ 12./ 22./ 27./ 29. November, jeweils 20 Uhr
14. November, 15 Uhr
Im Anschluss an die Vorstellung vom 8. November findet im Pfauen die
Veranstaltung „Schauspieler im Gespräch“ mit dem Hauptdarsteller Klaus
Brömmelmeier statt.
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