1. Teil: Agamemnon. Der Feldherr Agamemnon kehrt zurück nach Argos. Zehn Jahre hat er vor Troja gekämpft, im Interesse des Kriegs sogar seine Tochter Iphigenie den Göttern geopfert. Diese Tat hat seine Gemahlin Klytaimestra nicht vergessen. Gemeinsam mit ihrem Geliebten tötet sie den König. Sie über-nimmt die Regierung und unterdrückt jede Form von Widerstand.
2. Teil: Die Spenderinnen am Grabe. Nur Agamemnons Tochter Elektra kümmert sich um das Grab des toten Herrschers. Als sie dort fremde Opfergaben vorfindet, wird schnell klar, ihr Bruder Orest ist zu-rückgekehrt, um die Mutter samt neuem Mann zu töten.
3. Teil: Die Wohlwollenden. Furien jagen Orest um den Muttermord zu strafen. Der Gott Apoll greift ein, veranlasst Orest nach Athen zu fliehen, um dort den Schutz der Göttin Pallas Athene zu suchen. Die Göttin kann die endlose Reihe der Rache beenden, in dem sie die Bürger der Stadt abstimmen lässt.
Die autokratische Ordnung, das archaische Recht der Blutrache wird durch das moderne juristische Prinzip des Rechtsstaates abgelöst. Gleichzeitig wird eine der wichtigsten politischen Ideen der Menschheitsge-schichte in die Welt gesetzt: die Demokratie. Der Mensch beginnt sich als demokratisches Wesen jenseits der Endlosspirale von Gewalt und Vergeltung zu definieren. Doch der Firnis der zivilisatorischen Errungen-schaften ist dünn, überall lauert die Gefahr eines Rückfalls in die Barbarei. Ein 2465 Jahre altes, aber im-mer noch hochbrisantes Stück über die Grundlagen menschlichen Zusammenlebens.
Inszenierung: Sandrine Hutinet | Bühne: Henning Schaller | Kostüme: Christine Haller | Chöre: Matthias Bauer-kamp
Mit: Christian Sprecher (Herold, Wächter, Diener), Sebastian Kreutz (Chorführer), Jochen Neupert (Agamemnon, Apollon), Stefan Kreißig (Aigisthos), Thomas Birnstiel (Orest), Teresa Trauth (Elektra, Athene), Katja Teichmann (Kly-taimestra), Javeh Asefdjah (Kassandra, Chorführerin)
Weitere Vorstellungen: 17.4., 18.4. und 20.4.2008