Archaisch und eruptiv ist das hochmittelalterliche „Nibelungenlied“ eines anonymen Autors, in der das Siegfried-Lied und die Brunhild-Legende zusammen treffen. Der Zusammenfluss von mündlicher Überlieferung, über 800 Jahre europäische Geschichte, der Ablösung des Götterglaubens durch die Christianisierung und die Völkerwanderungen haben das „Nibelungenlied“ zu einem hochexplosiven Material gemacht, das bis heute nichts von seiner Aktualität verloren hat.
Der Drachentöter Siegfried und König Gunther schließen einen Pakt: Wenn Siegfried die stolze, unberührbare Brunhild für Gunther besiegt, bekommt er im Tausch dessen Schwester Kriemhild zur Frau. Der Verrat wird entdeckt, Brunhild schwört im Bund mit Gunthers treuem Gefährten, Hagen Tronje, Rache. Siegfried wird ermordet und Kriemhild führt den Rachefeldzug der tief Enttäuschten fort, und wenn es das Blut ihrer ganzen Familie kostet.
„Die Nibelungen“ von Friedrich Hebbel nach dem Nibelungenlied als Trauerspiel in drei Abteilungen verfasst, wird aus dem heutigen Blickwinkel erzählt. Die Urkräfte des Mythos wirken bis heute im Rollenkampf zwischen Mann und Frau, im Ringen zwischen Realität und Traum, Rationalität und Intuition, Liebe und Tod ungebremst weiter.
Regie führt die neue Schauspieldirektorin Amina Gusner.
Bühne: Jan Steigert,
Kostüme: Inken Gusner,
Dramaturgie: Anne-Sylvie König,
Musik: Ruben Donsbach,
Video: Frank Vetter,
Fassung: Amina Gusner und Anne-Sylvie König.