Das Einzigartige: Das von Sims paradiesisch gestaltete Haus ist ein (wahrer) Traum für Pädophile, da die angebotenen virtuellen Lustobjekte Kinder sind. Begehen die Kunden mit ihren Avataren in der digitalen Welt ein reales Verbrechen?
Die Ermittlerin Morris schickt ihren Agenten Woodnut in die Netzwelt, gleichzeitig verhört sie Sims. Dieser beharrt auf der reinen Simulation und dem Einverständnis aller Beteiligten. Außerdem hätten die Phantasien, die die Kunden des Refugiums ausleben, keinen Einfluss auf das Leben in der Wirklichkeit. Woodnut verstrickt sich immer mehr in dem verführerischen Elysium, besonders als er Iris kennenlernt, ein bezauberndes neunjähriges Mädchen, das Sims hörig zu sein scheint. Der Kampf um das virtuelle Mädchen wird zu einem Stellvertreterkrieg um Ethik und die Freiheit, die eigene Obsession auszuleben, der in beiden Welten zu katastrophalen Folgen führt.
Müssen unsere Phantasien begrenzt werden? Welche Konsequenzen haben virtuelle Vorgänge für unsere Realität? Können sie eine Erkenntnis schaffen, die unsere sinnlich erfahrbare Wahrnehmung übersteigt? Jennifer Haley schildert eine Zukunft, die mehr und mehr zu unserer Gegenwart wird. Sie zeigt den schmalen Grat auf, der zum Abgrund werden kann, zwischen der grenzenlosen Freiheit und der moralischen Verantwortung.
Deutsch von Michael Duszat
Inszenierung: Markus Dietz,
Bühne und Kostüme: Mayke Hegger,
Video: David Worm
Mit Michaela Klamminger (Morris), Sara Schuchardt Gomera (Iris), Hagen Bähr (Sims/Papa), Lukas Umlauft (Woodnut), Jürgen Wink (Doyle)
Nächste Vorstellungen: 6. und 25. April