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"Die lustige Witwe" von Franz Lehár im Opernhaus Zürich

Premiere Premiere: 11 Feb 2024, 19.00 Uhr

Franz Lehárs Operette Die lustige Witwe kam 1905 in Wien zum ersten Mal auf die Bühne und löste innert kurzer Zeit ein bis dahin ungekanntes, weltweites Operettenfieber aus. In New York schwappte die Begeisterung bald auch auf den Alltag über: Man trug Merry- Widow-Hüte, rauchte Merry-Widow-Zigarren und schlürfte Merry-Widow-Cocktails.

Copyright: Opernhaus Zürich

Die brodelnden Grossstädte des frühen 20. Jahrhunderts boten den idealen Nährboden für einen solchen kommerziellen Operettenkult, und der Philosoph Theodor W. Adorno verglich den Trubel rund um die Lustige Witwe mit dem Erfolg der damals aufkommenden Warenhäuser. Wie in einer Schaufensterauslage bietet Lehárs Operette – vom einprägsamen Schlager über die folkloristische Weise und vom frivolen Cancan bis hin zum rührseligen Walzerduett – denn auch musikalisch alles, was das Herz für die leichte Muse begehrt.

Auch die Handlung selbst entführt das Publikum in eine illusionäre Welt um Liebe und monetäres Glück: Die reiche Witwe Hanna Glawari wird von Pariser Männern umschwärmt. Mirko Zeta, Botschafter des stark verschuldeten Staats Pontevedro, sorgt sich indes, dass die Witwe ihr Herz und ihre Millionen an einen Franzosen verlieren könnte, und setzt den Lebemann Danilo auf sie an. Doch Hanna und Danilo wollen nicht den Anschein erwecken, dass es bei ihrer Verbindung nur ums Geld geht, und lassen sich Zeit. Aus heutiger Sicht besteht kein Zweifel daran, dass hinter dem fiktiven Operettenstaat Pontevedro und der exzessiv behaupteten Daseins-Leichtigkeit der Lustigen Witwe auch die Ahnung vom nahenden Niedergang der bürgerlichen Welt, von politischen Konflikten und drohender Inflation mitschwingt.

Der Regisseur Barrie Kosky, der das Genre der Operette in den vergangenen Jahren an der Komischen Oper in Berlin mit zahlreichen originellen Inszenierungen wiederaufleben liess, wird mit der Lustigen Witwe erstmals eine Operette am Opernhaus Zürich erarbeiten.

Operette in drei Akten
Libretto von Victor Léon und Leo Stein
nach der Komödie «L'Attaché d'ambassade» von Henri Meilhac
In deutscher Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.

Musikalische Leitung Patrick Hahn
Inszenierung Barrie Kosky
Bühnenbild und Lichtgestaltung Klaus Grünberg
Bühnenbildmitarbeit Anne Kuhn
Kostüme Gianluca Falaschi Choreografie Kim Duddy
Choreinstudierung Ernst Raffelsberger
Dramaturgie Fabio Dietsche

Baron Mirko Zeta
Martin Winkler
Valencienne
Katharina Konradi
Graf Danilo Danilowitsch
Michael Volle
Hanna Glawari
Marlis Petersen
Camille de Rosillon
Andrew Owens
Vicomte Cascada
Omer Kobiljak
Raoul de Saint-Brioche
Nathan Haller
Bogdanowitsch
Valeriy Murga
Sylviane
Maria Stella Maurizi
Kromow
Chao Deng
Olga
Ann-Kathrin Niemczyk
Pritschitsch
Andrew Moore
Praškowia
Liliana Nikiteanu
Njegus
Barbara Grimm
Tänzerinnen und Tänzer
Steven Seale
Pietro Cono Genova
Natalia López Toledano
Sara Pennella
Alessio Urzetta
Sara Peña
Davide Pillera
Sina Friedli
Romy Neumann
Noa Joanna Ryff
Alexander Hallas
Alessio Marchini

Philharmonia Zürich
Chor der Oper Zürich
Statistenverein am Opernhaus Zürich

Vorstellungen: 14 Feb bis 14 Mär 2024

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