Angefangen beim Mord in Sarajewo über die Kriegsbegeisterung der ersten Monate bis hin zur letzten Kriegsnacht, montiert Kraus 220 Szenen und schafft aus Originalzitaten und Kommentaren ein monumentales Zeugnis des Ersten Weltkrieges. Mehr als um die Gräuel an der Front geht es ihm dabei um die Dummheit und die Gedankenlosigkeit der Verantwortlichen: der Offiziere, der Beamten, der Kriegsgewinnler und der sensationslüsternen Presse. „Die unwahrscheinlichsten Taten, die hier gemeldet werden, sind wirklich geschehen; ich habe gemalt, was sie nur taten“, schreibt der Autor in der Vorbemerkung zu seinem Stück. Hunderte von Figuren aus allen Gesellschaftsschichten treten auf, darunter auch „der Optimist“ sowie „der Nörgler“, in dem sich Kraus selbst in das Stück hineingeschrieben hat.
Wolfgang Engel, der in Dresden etwa beide Teile des „Faust“ oder in den letzten Jahren die beiden Romanadaptionen „Der Turm“ und „Der Meister und Margarita“ herausgebracht hat und also ein Spezialist im Umgang mit übergroßen Werken ist, wird ein bösartiges „Best-of-Weltuntergang“ aus Karl Kraus’ „Marstheater“ entwickeln.
Mit: Thomas Braungardt, Christine Hoppe, Ben Daniel Jöhnk, Hannelore Koch, Ahmad Mesgarha, Ina Piontek, Matthias Reichwald, Martin Reik, Sebastian Wendelin und Wolfgang Engel
Regie: Wolfgang Engel
Bühne und Kostüm: Esther Bialas
Musik: Thomas Hertel
Dramaturgie: Ole Georg Graf