In seinen letzten Lebensjahren packt Monteverdi dann doch noch der Schaffensrausch. In schneller Folge entstehen die Heimkehr des Odysseus (1640), die heute verlorene Hochzeit des Aeneas (1641) und die Krönung der Poppea (1643).
Zum allerersten Mal wird hier eine Episode aus der Geschichte zum Gegenstand einer Oper. Gegen den Willen seines Lehrers Seneca heiratet Kaiser Nero die schöne Kurtisane Poppea. Das traurige Ende: Der Philosoph geht in den Selbstmord, Neros Frau Ottavia in die Verbannung. Doch Monteverdi findet für alle Figuren den richtigen Ton. Die Leidenschaft der Liebenden geht einem ebenso nahe wie die Trauer der Verstoßenen und die lustigen Dienerfiguren bringen einen immer wieder zum befreienden Lachen.
Um die Sprengkraft des musikalischen Revolutionärs Monteverdi hörbar zu machen, wurde schon die Heimkehr des Odysseus in der Spielzeit 2016/2017 gemeinsam mit dem Spezialensemble »il Gusto Barocco« erarbeitet. Unter der Leitung von Jörg Halubek musizierten die Spieler auf historischen Instrumenten. Mit der Krönung der Poppea wird diese fruchtbare Zusammenarbeit nun fortgesetzt.
Die Monteverdi Tetralogie am Nationaltheater Mannheim wird unterstützt von der Baden-Württemberg Stiftung.
Musikalische Leitung: Jörg Halubek (Gast)
Inszenierung: Lorenzo Fioroni
Bühne: Paul Zoller
Kostüme: Sabine Blickenstorfer
Licht: Franck Evin
Dramaturgie: Cordula Demattio
Chor: Joe Völker (Gast)
Ottone: Terry Wey (Gast)
Ottavia: Marie-Belle Sandis
Nerone: Magnus Staveland (Gast)
Poppea: Nikola Hillebrand
Arnalta: Uwe Eikötter
Seneca: Bartosz Urbanowicz
Drusilla: Amelia Scicolone
Nutrice: Julia Faylenbogen
Liberto/1. Soldat: Raphael Wittmer
Valletto/2. Soldat: Christopher Diffey
Fortuna/Damigella: Maria Markina
Lucano: Pascal Herington (Opernstudio)
Mercurio/Littore: Valentin Anikin
Virtù/Pallas Athene: Laura Verena Incko (Gast)
Amor: Fridolin Bosse / Lukas Stadlmüller
Il gusto barocco, »Alphabet-Chor« und Statisterie des Nationaltheaters Mannheim
Weitere Vorstellungen: Do, 19., Fr, 27. und Sa, 28. April 2018
Bild: Claudio Monteveverdi