Anlässlich seines Geburtstages sind angereist: Brick und Maggie, Gooper und Mae. Big Daddys Sohn Brick ist ein Trinker und seit dem Tod seines homosexuellen Freundes Skipper von seiner Ehefrau Maggie abgestossen. Doch sie besteht eisern auf ihrer Liebe, die sie mit einer Schwangerschaft krönen will. Bricks Bruder Gooper, trotz seines unterwürfigen Gehorsams vom Vater ungeliebt, eröffnet schliesslich mit seiner Frau Mae und ihren Kindern, den „halslosen Ungeheuern“, den Kampf um das Erbe, in dessen Rahmen diese Familiengemeinschaft sich als das entlarvt, was sie ist: eine Ansammlung von einsamen und verlogenen Menschen.
„Cat on a Hot Tin Roof“ wurde 1955 in New York von Elia Kazan uraufgeführt und gehört bis heute zu den berühmtesten Werken Tennessee Williams’ (1911 – 1983), der für das Stück mit dem Pulitzer-Preis
ausgezeichnet wurde. Der gleichnamige Film mit Elizabeth Taylor und Paul Newman von 1958 war einer der grössten Kassenschlager seiner Zeit. „Der Vogel, den ich im Netz dieses Stückes fangen möchte“, sagte Williams selbst, „ist nicht die Lösung eines psychologischen Problems eines Einzelnen. Ich möchte den Wahrheitsgehalt von Erlebnissen innerhalb einer Gruppe von Menschen darstellen, jenes flackernde, umwölkte, schwer zu fassende – aber fieberhaft mit Spannung geladene – Zusammenspiel
lebendiger Wesen in der Gewitterwolke einer gemeinsamen Krise.“
Regisseur Stefan Pucher, 1965 in Giessen geboren, studierte Theaterwissenschaft und Amerikanistik in Frankfurt. Er erarbeitete verschiedene Performance- Projekte, so am TAT in Frankfurt am Main und mit der britischen Gruppe „Gob Squad“. Pucher inszenierte u.a. am Theater Basel, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, an der Volksbühne Berlin, den Münchner Kammerspielen und am Schauspielhaus Zürich, wo er von 2000 bis 2004 Hausregisseur war. Seine in dieser Ära entstandenen Inszenierungen von Tschechows „Drei Schwestern“, Shakespeares „Richard III.“ und Max Frischs „Homo Faber“ wurden zum Berliner Theatertreffen eingeladen, ebenso seine Inszenierung von William Shakespeares „Der Sturm“ an den Münchner Kammerspielen (2008). Am Schauspielhaus Zürich brachte Pucher zuletzt das Projekt „The Iron Curtain Star“ mit Alexander Scheer auf die Bühne und inszenierte Shakespeares „Der Kaufmann von Venedig“, „Die Perser“ von Aischylos sowie zuletzt „Tod eines Handlungsreisenden“ von Arthur Miller und „Endspiel“ von Samuel Beckett.
DIE KATZE AUF DEM HEISSEN BLECHDACH
von Tennessee Williams
Regie Stefan Pucher
Bühne Barbara Ehnes
Kostüme Aino Laberenz
Musik Christopher Uhe/Evelinn Trouble
Licht Gerhard Patzelt
Video Sebastian Pircher
Dramaturgie Alexander Keil
Mit:
Julia Jentsch Katze
Jean-Pierre Cornu Big Daddy
Friederike Wagner Big Mama
Markus Scheumann Brick
Jan Bluthardt Gooper
Tabea Bettin Mae
Jonas Gygax Reverend Tooker
Nicolas Rosat Doktor Baugh
Jasleen Bal, Chiara Albert,
Ella Kaufmann, Angelo Oliva,
Luca Oliva, Lena Schulthess, Marie Rosat Kinder
Joel Singh, Roland Regner Bedienstete
Evelinn Trouble Live-Musikerin
Weitere Vorstellungen im Pfauen
25./ 28. Februar, jeweils 20 Uhr
2./ 7./ 8./ 13./ 16./ 18./ 20. März, jeweils 20 Uhr
2./ 7./ 20./ 26. April, jeweils 20 Uhr
Weitere Vorstellungen sind in Planung.