Wie gut, dass Mr. Jay mit dem Regieassistenten Goldberg jemanden an seiner Seite weiß, den er nach Herzenslust niederwitzeln, anbrüllen, schikanieren und zur Not auch ans Kreuz nageln kann. Und so heißt es zu guter Letzt: alles noch mal von vorn!
Somit wird im Rekordtempo die Welt erschaffen, Adam und Eva aus dem Paradies vertrieben, Abel ermordet, Abraham mit Isaak den Berg hoch- und Moses mit den 20 Geboten (die Hälfte davon hat er vergessen!) den Berg runtergeschickt, und Jesus muss natürlich auch noch gekreuzigt werden und wieder auferstehen. Und wie immer droht alles den Bach herunterzugehen: rebellierende Schauspieler, klapprige Technik, Zwist zwischen Regisseur und Bühnenbildnerin, die Gesamtästhetik betreffend ... es rumpelt gewaltig bei der Schöpfung. Wie gut, dass Mr. Jay mit dem Regieassistenten Goldberg jemanden an seiner Seite weiß, den er nach Herzenslust niederwitzeln, anbrüllen, schikanieren und zur Not auch ans Kreuz nageln kann. Und so heißt es zu guter Letzt: alles noch mal von vorn!
Das Stück Die Goldberg-Variationen des großen jüdischen Theatermachers George Tabori kommt im ersten Moment leichtfüßig als komödiantische Theatergroteske daher, entpuppt sich dann aber zunehmend als große Metapher auf die Welt, unternimmt es doch nichts weniger als den Versuch, allegorisch das Verhältnis Gottes zu seinem auserwählten Volk zu beschreiben. So spiegeln sich in der von Hörigkeit, Willkür und Hassliebe geprägten Beziehung zwischen Mr. Jay (alias Jahwe!) und seinem Assistenten Goldberg alle Facetten eines veritablen Vater-Sohn-Konflikts wider – und dem theologischen Verständnis zufolge sind alle Menschen Gottes Kinder. Die Welt als groteskes Theater und das Theater als groteske Welt!
Die Welt als groteskes Theater und das Theater als groteske Welt!
Regie – Tilo Nest
Bühne und Kostüme – Pia Maria Mackert
Dramaturgie – Oliver Held
Mit
Mr. Jay, der Regisseur – Karin Pfammatter
Goldberg, sein Assistent – Rainer Galke
Mrs. Mopp, Putzfrau; Terese Tormentina Superstar; Ernestina van Veen; Das Goldene Kalb – Hanna Werth
Japhet; Hell's Angel – Konstantin Bühler
Raamah; Hell's Angel – Heisam Abbas
Masch; Hell's Angel – Thiemo Schwarz
28.01.2015 19.30
19.00 Uhr Einführung
03.02.2015 19.30
19.00 Uhr Einführung
19.02.2015 19.30
19.00 Uhr Einführung
25.02.2015 19.30
06.03.2015 19.30
19.00 Uhr Einführung / Im Rahmen der Jüdischen Kulturtage im Rheinland 2015
11.03.2015 19.30
Im Rahmen der Jüdischen Kulturtage im Rheinland 2015
17.03.2015 19.30
Im Rahmen der Jüdischen Kulturtage im Rheinland 2015
23.03.2015 19.30
27.03.2015 19.30
19.00 Uhr Einführung
31.03.2015 19.30
05.04.2015 18.00