Berlins Staatssekretär für Kulturelle Angelegenheiten, André Schmitz, übergab im Rahmen dieser Feier die Preise zusammen mit dem GASAG Vorstand, Andreas Prohl, und dem Vorsitzenden des Neuköllner
Oper e.V., Eckhardt Barthel. Anschließend werden die Preisträgerarbeiten ab 8. Juni für 5 Abende in der
Neuköllner Oper zu sehen sein.
Der BERLINER OPERNPREIS 12 stand unter dem Thema NEW DEAL. Ziel des Wettbewerbs war es, in neuer Weise Anreize und Produktionsmöglichkeiten für ein lebendiges Musiktheater zu schaffen in einer sich wandelnden Gesellschaft. Dieser NEW DEAL stellt jungen Kreativteams Mittel zur Verfügung, um eigene Werke (bis zu 30 Minuten Länge) zu entwickeln und der Öffentlichkeit in einer Aufführungsserie an der Neuköllner Oper zu präsentieren.
44 Einsendungen aus 7 Ländern gab es für den Wettbewerb, der für einen erweiterten Musiktheaterbegriff steht: Dabei konnten auch neue Kompositionstechniken bzw. -formen (wie Sampling oder Performance) eingesetzt werden. Ebenfalls erstmalig richtete sich die Ausschreibung auch an Kollektive und trug damit neuen Arbeitsweisen im Theaterbereich Rechnung.
Aus den Einsendungen hatte eine fünfköpfige Jury * 7 Konzepte ausgewählt, die zunächst von ihren Schöpfern in einem Workshop erläutert wurden. Am Ende dieses Workshops wurden zwei Arbeiten bestimmt, die dann mit einem Produktionsstipendium an der Neuköllner Oper ausgearbeitet wurden.
Der BERLINER OPERNPREIS 2012 in Kürze
Aufgabe: Umsetzung eines halbstündigen Werks zum Thema NEW DEAL
Preise: Produktionsstipendium und Preisgelder
Preisverleihung: 6.Juni, ESMT, (ehem. Staatsratsgebäude), Berlin.
Öffentliche Aufführungen: 8.-10. und 12./13. Juni, 20 Uhr in der Neuköllner Oper
*Jurymitglieder: Barbara Burckhardt (Redakteurin THEATER HEUTE), Thomas Kraus (künstlerischer Leiter des PAZZ Performing Arts Festival Oldenburg), Simon Stockhausen (Komponist), Dagmar Wittmann (langjährige künstlerische Leiterin des Festivals „Arena der jungen Künste, Erlangen), ein Direktoriumsmitglied der Neuköllner Oper
Biographien
Kompanie [zwischen] setzt sich aus drei Tänzern, zwei Schauspielern und einem Musiker zusammen. Die Mitglieder der Gruppe kennen sich aus unterschiedlichen gemeinsamen Projekten und bringen mit Honolulu Vagamani nun ihr zweites Stück in dieser Formation auf die Bühne. Was sie verbindet ist unter anderem der Glaube an eine befruchtende Arbeitsweise im Kollektiv. Heutzutage, wo es immer mehr künstlerische 'Zwangsgemeinschaften' gibt, hat Kompanie [zwischen] sich ganz bewusst für diese Methodik entschieden. Durch die unterschiedlichen Erfahrungen der Mitglieder entstehen neben einer kreativen Reibung auch eine inspirierende Kommunikationsgrundlage und neue Inszenierungsmöglichkeiten. Auf dieser Grundlage ist die Kompanie auf der Suche nach einer neuen Form, ihrem ganz eigenen Tanz Musik Theater. Dabei werden insbesondere Wege verfolgt, die Narration und Abstraktion originell miteinander vereinen. Die Herangehensweise an das Material ergibt sich aus den unterschiedlichen Hintergründen der Beteiligten. So kommen während des Probenprozesses sowohl musikalische, als auch schauspielerische und tänzerische Arbeitsweisen zum Einsatz, um ein genreübergreifendes Stück von Beginn an zu schaffen.
Anna Peschke (*1978 in Heidelberg) schloss Ende 2009 schloss ihr Studium der Angewandten
Theaterwissenschaft in Gießen mit einem praktischen Diplom („Käppkkra“) ab. Dieses Stück hatte Premiere im Künstlerhaus Mousonturm (Frankfurt) und tourte danach auf internationalen Festivals. Seitdem arbeitet Anna Peschke vor allem als Regisseurin bei freien Performance- Projekten, die sich an der Schnittstelle von Theater und bildender Kunst bewegen. Ihre letzte Bühnenbild- und Regiearbeit war A long way away, ein szenisches Konzert mit Kompositionen von Sarah Nemtsov. Die Premiere fand im Januar 2012 in den Sophiensaelen (Berlin), im Rahmen des Festivals für Neue Musik „Ultraschall“ statt. Die Arbeiten Titania tanzt fur einen Esel (Januar 2012 in Stuttgart) und Die Vogelfrau (November 2011 in Beijing, China) bewegten sich im Bereich Material/Figurentheater. In Ilsas Garten (Premiere November 2011 in Mannheim) geht es um eine Auseinandersetzung mit der Anziehung von faschistischer Ästhetik. Musikalisch beschäftigte sich dieses politische Stück mit Liedern von Friedrich Hollaender.