Doch das Zimmer ist merkwürdig. Die Fenster sind vergittert und die Wände mit einer hässlichen gelben Tapete bedeckt. Die Frau glaubt, Bilder in der Tapete zu erkennen, wird zunehmend besessener und ihr Gesundheitszustand immer schlechter. Schließlich ist sie überzeugt davon, dass hinter dem Muster der Tapete eine weibliche Gestalt gefangen ist: eine Frau, die sie befreien muss.
»Die gelbe Tapete«, 1892 von der Amerikanerin Charlotte Perkins Gilman veröffentlicht, schildert das Los einer Frau, die den Erwartungen der bürgerlichen Gesellschaft an ihre Rolle als Ehefrau und Mutter nicht gerecht wird. Was als Suche nach Ruhe und Erholung beginnt, entwickelt sich zu einem rastlosen, wahnhaften Albtraum. In den 70er Jahren von der Frauenbewegung wiederentdeckt, gilt der Text mittlerweile als Klassiker der feministischen Literatur. In einem live auf der Bühne produzierten Film versetzt die britische Regisseurin Katie Mitchell die Geschichte ins Heute und inszeniert sie als Studie einer postnatalen Depression.
Regie Katie Mitchell
Bühne Giles Cadle
Kostüme Helen Lovett Johnson
Bildregie Grant Gee
Video Jonathon Lyle
Sounddesign Gareth Fry , Melanie Wilson
Licht Jack Knowles
Gestaltung Geräusche Ruth Sullivan
Dramaturgie Maja Zade
Mit
Iris Becher
Judith Engel
Cathlen Gawlich
Ursina Lardi
Tilman Strauß
Luise Wolfram
Kamera
Andreas Hartmann
Stefan Kessissoglou
weitere Vorstellungen am 16., 18. und 19. Februar um 20 Uhr.