Prinz Hamlet, in seinem Abschlussjahr, kann sich einfach nicht entscheiden, ob er als Hauptfach Theologie bei Professor Martin Luther oder Philosophie bei Doktor Faust wählen soll. Eine Vorgeschichte zu Shakespeares Drama?
Die zwei Spitzenprofs konkurrieren nicht nur um Hamlets Gunst, sondern brennen darauf einander zu bekehren. Der heiße Kampf zwischen blindem Glauben und mutigem Denken, herzerwärmender Frömmigkeit und teuflischer Sinnlichkeit droht außer Kontrolle zu geraten als ‘Das Ewig Weibliche’ auf der Bühne erscheint: die unberührte Maria, die zeitlose Helena und das junge Gretchen.
Der amerikanische Dramatiker David Davalos belebt das Quartett der abendländischen Geistesgeschichte mit erfrischender Respektlosigkeit, nicht ohne profunde Kenntnis der jeweiligen Weltbilder. Shakespeares Poesie und Luthers “man muss dem Volk aufs Maul Schauen” prallen auf den Unislang von heute. Die Widersprüche erzeugen eine Resonanz, in der sich die dramatische Umbruchzeit unserer Tage auf gewitzte Art spiegelt.
Übersetzung: Dorothea Renckhoff
Regie: Peter Lackner;
Bühne: Olga Lunow;
Kostüm: Barbara Lackner;
Musik: Benny Lackner
mit: Stefan Mehren, Rainer Reiners, Hans-Heinrich Hardt und Jana Kozewa
Weitere Vorstellungen am 1., 2. & 13., 14. & 15. April 2011