Er selbst erhebt sich zu deren Retter und Heiler. Mit Gewalt will er ihre alte angeschlagene Seelenexistenz auslöschen und durch eine neue, durch ihn definierte, ersetzen. Zunächst sperrt er seine Gefangenen in einen fensterlosen Bunker, in dem Schreie und Klopfen ungehört verhallen. Nach und nach werden den gefügig Gemachten Freiheiten eingeräumt bis zu dem Tag, an dem sie hinaus müssen in die Welt – und dazu nicht mehr willens oder in der Lage sind. Erst die spontane Entführung eines Jungen bricht dieses Ritual von Herrschaft und Unterwerfung auf.
Arne Lygre, Jahrgang 1968, ist neben Jon Fosse der wichtigste zeitgenössische Theaterautor Norwegens. Seine Stücke, die durch das Spiel mit verschiedenen Sprachebenen zwischen dem Konkreten und dem Imaginierten oszillieren, wurden bereits in viele Sprachen übersetzt. Außerhalb Norwegens wird er vor allem in Frankreich von bedeutenden Regisseuren inszeniert. Im deutschsprachigen Theater ist Arne Lygre immer noch zu entdecken.
Der renommierte französische Opern- und Schauspielregisseur Stéphane Braunschweig, der mit dem Pariser Theater La Colline das modernste der fünf französischen Nationaltheater leitet, ist fasziniert von Lygres Sprachkunstwerken. Im November 2011 hat er in Paris Je disparais (Ich verschwinde) herausgebracht. Nach Woyzeck (1999) und Gespenster (2008) setzt er mit Tage unter seine Zusammenarbeit mit Udo Samel fort.
Mit
Udo Samel / Besitzer
Claudia Hübbecker / Frau
Bettina Kerl / Mädchen
Daniel Christensen / Peter
Regie
Stéphane Braunschweig
Anne-Françoise Benhamou
Alexandre De Dardel
Kostüme
Thibault Vancraenenbroeck
Marion Hewlett
Dramaturgie
Almut Wagner
Astrid Schenka
16. Januar, 19.30 Uhr
17. Januar, 19.30 Uhr
23. Januar, 19.30 Uhr
Premiere Tage unter am 17.12. in Berlin