Danny übernachtet seit Jahren auf den Stufen der St. Pauls Kathedrale in London. Eines Morgens erwacht er inmitten einer provisorisch errichteten Zeltstadt. Unfreiwillig wird Danny Teil des sozialen Gefüges der Occupy-Bewegung und findet dort eine temporäre Heimat. Die Idee einer neuen Form des Zusammenlebens scheint zum Greifen nahe. Bis ein Gewaltausbruch die friedliche Gemeinschaft auf die Probe stellt und Danny erneut auf sich selbst zurückgeworfen wird.
Der aus Wales stammende Autor Tim Price, der seine Karriere zunächst als Journalist begann, befragt in seinen Theaterstücken die politische Gegenwart. ‚Protestsong‘, das auf wahren Begebenheiten beruht, ermöglicht einen ungewöhnlichen Einblick in ein Phänomen des politisch-sozialen Aufbegehrens, welches einen Gegenentwurf zu unserer globalen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung formuliert. Das Stück stellt dabei die Frage, wie sich eine soziale Widerstandsbewegung wirklich von den Verhältnissen unterscheiden kann, gegen die sie sich wendet. Kann sie nachhaltige Veränderung bewirken? Und was bleibt am Ende übrig von den Ideen und Gesellschaftsentwürfen, wenn der Traum an der Realität scheitert?
Deutsch von Michael Raab
Regie: Felicitas Braun;
Bühne und Kostüme: Thilo Zürn;
Dramaturgie: Matthias Grön
Mit: Klaas Schramm
Weitere Vorstellungen: Mi 19., Sa 22., Fr 28. November