Ein amerikanischer Drohnenpilot sitzt isoliert in einem Container in der Wüste von Nevada vor unzähligen Bildschirmen und führt einen virtuellen, aber allzu realen Krieg zu Bürozeiten. Sein Boss, eine körperlose Stimme aus den Lautsprechern, gibt ihm Befehle. Dem Soldaten fällt es zunehmend schwerer, nachts die infrarot gefärbten Bilder zu vergessen; die Stimme seiner toten Schwester ertönt unentwegt in seinem Kopf.
Ein erfolgreicher Politiker tut alles, um seine Karriere voranzutreiben. Er hat es zum Kabinettschef im Bildungsministerium gebracht, seine Ideale sind jedoch auf der Strecke geblieben. Frau und Kinder gehören zum Saubermann-Image selbstverständlich dazu – was er hingegen in den Darkrooms der Stadt treibt, bleibt sein Geheimnis.
Eine junge Wissenschaftlerin hat ihre privaten Pläne einer steilen Berufslaufbahn geopfert. Sie arbeitet an einem renommierten Institut in den USA und erforscht extremophile Organismen in den Tiefen des Ozeans, also jene rebellischen Zellgebilde, die sich unter Extrembedingungen entwickeln und dem Einfluss des Menschen bisher entziehen konnten. Nun macht sie sich erstmals in einem U-Boot auf den Weg zum Meeresgrund. In der mineralischen Landschaft öffnet sich ihr der Gedanke, noch einmal ganz von vorne zu beginnen und endlich das Wesentliche zu berühren.
Alexandra Badea, 1980 in Bukarest/Rumänien geboren, lebt seit vielen Jahren als Autorin, Regisseurin und Bühnenbildnerin in Paris. Paul Spittler, der sich zuletzt als Co-Regisseur von Mugshots profilieren konnte, gibt mit Extremophil sein Regiedebüt im Volx/Margareten.
Deutsch von Frank Weigand
Regie Paul Spittler
Bühne und Kostüme Constanze Stahr
Kostüme Janina Piech
Choreografie Jasmin Avissar
Musik Johannes Kerschbaummayr
Dramaturgie Roland Koberg
mit Peter Fasching, Sebastian Klein, Birgit Stöger
SA 07. OKT 2017 20.00
DI 24. OKT 2017 20.00
DI 31. OKT 2017 20.00