„Die unsichtbare Hand“: Nick Brights Leben hängt an einem Faden. Entführt von einer Islamistengruppe, wird der amerikanische Investmentbanker im ländlichen Pakistan gefangen gehalten. Über den Tälern kreisen die Drohnen der US-Luftwaffe. Aber an Rettung ist nicht zu denken. Niemand weiß, wo er sich befindet. Nie-mand, weder der amerikanische Staat noch sein Arbeitgeber, wird die Lösegeldforderungen der Entführer er-füllen. Verzweifelt schlägt Nick den Islamisten einen Deal vor, der ihm die Freiheit bringen könnte – oder den Tod. Wer wird entscheiden: Schicksal, Gott oder der Markt? Im Gewand eines Politthrillers verhandelt der amerikanische Pulitzer-Preisträger Ayad Akhtar komplexe Themen: kulturelle Identität, Markt und Moral, Reli-gion und Ideologie, Terror und Freiheitskampf.
Ayad Akhtar,*1970, ist US-amerikanischer Autor pakistanischer Herkunft. Er studierte Theater und Regie an den renommierten Universitäten Brown und Columbia und nahm Schauspielunterricht bei Jerzy Grotowski in Italien. Während seiner Studienzeit schrieb er das Drehbuch zu dem Film „The War Within“. 2012 veröffent-lichte er seinen ersten Roman „Himmelssucher“, der in über zwanzig Sprachen übersetzt wurde. Sein erstes Bühnenstück „Geächtet“ gewann 2013 den Pulitzer Prize für Drama. „Die unsichtbare Hand“ wurde 2012 in New York uraufgeführt.
Mit: Omar El-Saeidi (Bashir), Heiko Raulin (Nick Bright), Matthias Redlhammer (Imam Saleem), Samuel Simon (Dar)
„Am Boden“: Eine junge US-Pilotin berichtet, wie sie nach der Geburt ihrer Tochter das Cockpit eines F-16 Kampfflugzeuges über der irakischen Wüste gegen den Steuerknüppel einer Kampfdrohne eintauschen muss. Jetzt sitzt sie nicht mehr in Lebensgefahr im Flugzeug in unmittelbarer Umgebung ihres Einsatzgebietes, son-dern im 8.000 Meilen entfernten Las Vegas in einem fensterlosen Einsatzzentrum mit 12-Stunden-Schichtbetrieb. Abend für Abend kann sie nach dem Dienst zu Mann und Kind heimkehren. George Brants genau recherchierter Monolog ist ein eindrückliches Zeugnis vom „Drohnen-Krieg gegen den Terror“. Er erzählt davon, wie das ferngesteuerte Töten die Grenze zwischen Alltag und Krieg einstürzen lässt.
George Brant, geboren in Illinois, USA, ist Autor einer Vielzahl ausgezeichneter Theaterstücke. Mit „Am Boden“ („Grounded“) erreichte er nationale und internationale Aufmerksamkeit, nachdem das Stück 2013 beim Edinburgh Festival und anschließend am Londoner Gate Theatre gespielt wurde. Brant lebt in Cleveland, Ohio.
Mit: Sarah Grunert (Die Pilotin)
DIE UNSICHTBARE HAND
von Ayad Akhtar
Deutsch von Barbara Christ
AM BODEN
von George Brant
Deutsch von Henning Bochert
Regie: Anselm Weber
Bühne: Raimund Bauer
Kostüme: Irina Bartels
Musik: Thomas Osterhoff
Video: Bibi Abel
Dramaturgie: Olaf Kröck, Alexander Leiffheidt
Die nächsten Vorstellungen: 10., 16. & 22. Dezember 2016