Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Deutschsprachige Erstaufführung: "Afghanistan" von DC Moore im Theater MünsterDeutschsprachige Erstaufführung: "Afghanistan" von DC Moore im Theater MünsterDeutschsprachige...

Deutschsprachige Erstaufführung: "Afghanistan" von DC Moore im Theater Münster

Premiere: 6. Oktober 2012, 19.30 Uhr, Neue Spielstätte des Theaters Münster. -----

 

Ein atemloses, unerträglich spannendes Kammerspiel eröffnet die neue Studiobühne im Untergeschoss des Kleinen Hauses. Der junge britische Autor DC Moore führt uns in „Afghanistan“ in eine „entfernte Gegend“ und ins Herz der Finsternis – in einen der Kriege unserer Zeit: Ein verlassener Unterstand der britischen Armee in der Provinz Helmand, brutale Hitze, gleißendes Sonnenlicht, Echtzeit.

 

Britische Truppen sind in einen Hinterhalt geraten, dabei wurden Soldaten schwer verletzt, ein Gegner gefangen genommen. Gary, Obergefreiter einer Ausbildungseinheit, muss die-sen Gefangenen gemeinsam mit einem zwielichtigen afghanischen Nationalarmisten be-wachen. Für Gary ist der Gefangene, ganz klar, ein Taliban – immerhin hat er einen Vollbart, trägt traditionelle Kleidung und war in Kampfhandlungen involviert. Simon, Garys Vorgesetzter, will den Bewusstlosen möglichst lange vor den unsanften Behandlungsme-thoden der Nationalarmee bewahren. Doch ob das wehrlose Opfer bei dem mit Minderwertigkeitskomplexen beladenen Gary besser aufgehoben ist? Als der Verletzte aufwacht und – nicht widerspruchsfrei – darauf beharrt, dass er ein entführter britischer Urlauber sei, drohen Eskalation und Gewalt …

 

Der Krieg ist nicht da draußen irgendwo. Die überforderten, traumatisierten Front-Protagonisten verstricken sich tödlich in unser aller Problem, in die irrationale Angst vor dem Fremden in unserer Nähe – oder vor der Nähe im Fremden.

 

Die Uraufführung dieses hochaktuellen Stückes über die Paradoxien moderner Kriege fand 2010 am Londoner Royal Court Theatre statt.

 

Regie: Frank Behnke

Ausstattung: Anke Drewes

Dramaturgie: Friederike Engel

 

Mitwirkende: Ilja Harjes (Gary), Dennis Laubenthal (Zia), Christoph Rinke (Simon), Marvin Rehbock (Hafizullah)

 

Weitere Vorstellungen im Oktober:

Sonntag, 7. Oktober, 19.00 Uhr

Donnerstag, 11. Oktober, 19.30 Uhr

Samstag, 13. Oktober, 19.30 Uhr

Mittwoch, 17. Oktober, 19.30 Uhr

Dienstag, 23. Oktober, 19,.30 Uhr

Samstag, 27. Oktober, 19.30 Uhr

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 9 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

NICHT AUF DEN LITURGISCHEN BEREICH BESCHRÄNKT --- Bruckners e-Moll-Messe und Motetten bei BR Klassik

Anders als die frühe d-Moll-Messe blieb die 1866 in Linz komponierte e-Moll-Messe nicht auf den liturgischen Bereich beschränkt. Die alten Kirchentonarten stehen bei der Messe in e-Moll von Anton…

Von: ALEXANDER WALTHER

GLUT UND FEUER -- Jubiläumskonzert 40 Jahre Kammersinfonie im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

1984 wurde dieser für die Region so bedeutende Klangkörper von Peter Wallinger gegründet. Unter der inspirierenden Leitung von Peter Wallinger (der unter anderem bei Sergiu Celibidache studierte)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

MIT LEIDENSCHAFTLICHEM ÜBERSCHWANG -- Richard Wagners "Walküre" mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra konzertant im Festspielhaus/BADEN-BADEN

Wagner hatte die Komposition der "Walküre" im Sommer 1854 begonnen, noch vor der Vollendung der "Rheingold"-Partitur. Der Dirigent Yannick Nezet-Seguin begreift mit dem vorzüglich disponierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑