Für fatal hielte Zehelein die Auffassung, dass man dem unliebsamen Kandidaten Navracsics nur einen „unwichtigen“ Posten anbiete. „Eine solche Argumentation verkennt die besondere Bedeutung von Kultur und Bildung für die Zukunft der Europäischen Union“, so Zehelein. Europa zeichne sich durch seine kulturelle Vielfalt aus. Gerade die werde von der Partei Fidesz in Frage gestellt. Wichtig sei Bildung und Erziehung vor allem von jungen Menschen im Sinne dieser Vielfalt, um die Jugend für Europa zu gewinnen und ihr den hohen Stellenwert von Kreativität und Fantasie für die Entwicklung Europas vor Augen zu führen. Außerdem geht es nach Auffassung Zeheleins darum, die Meinungsfreiheit und die Freiheit der Kunst zu einem Schwerpunkt europäischer Kultur- und Bildungspolitik zu machen. Das könne ein EU-Kommissar, der gerade für die Einschränkung dieser Freiheiten in seinem Land verantwortlich sei, nicht vermitteln. Zehelein legt dem EU-Parlament daher dringend nahe, den Vorschlag zur Besetzung des Ressorts für Bildung, Jugend Kultur und Bürgergesellschaft abzulehnen.