THEATER BONN startet eine neuen Werkstattreihe: Pünktlich zu dieser geschichtsträchtigen und jahrestagstarken Zeit kommen in den nächsten Wochen sechs Veranstaltungen und eine Premiere auf den Spielplan, die sich mit Deutschen Revolutionen beschäftigen.
Der Begriff macht stutzen: gab es denn überhaupt jemals eine deutsche
Revolution, die den Namen verdient? Wohl eher nicht. Aber Ansätze gab es, und Revolutionäre gab es. Und natürlich: literarische Gestalten, deren Existenz im Land von Schiller und Goethe durchaus über den Mangel an „echter“ Revolution hinwegtrösten konnte.
So einer Gestalt widmet sich der Auftakt der Revolutionsreihe:
Heinrich von Kleists MICHAEL KOHLHAAS wird in einer dramatischen Lesung mit Musik am Samstag, den 21. November um 20 Uhr auf der Werkstattbühne zum Leben erweckt. Dort gerät der wohlhabende Bürger in die Mühlen einer von Willkür bestimmten Justiz: Zunächst geht es nur um zwei Pferde, die als Pfand unrechtmäßig festgehalten wurden. Kohlhaas verlangt eine Entschädigung, die ihm verweigert wird. Als seine Frau bei dem Versuch, eine Bittschrift einzureichen, verletzt wird und stirbt, wird aus dem natürlichen Rechtsgefühl ein wilder Gerechtigkeitsfuror, und aus dem braven Bürger Kohlhaas ein brandschatzender Rebell.
Die Leitung hat Frank Heuel übernommen, Anne Brüssel richtet die Bühne ein, es spielen Bettina Marugg, Rolf Mautz und Georg Lennartz, unterstützt von den Dudelsackspielern Matthias Höhn und Lukas Schulte-Vennbur.