Als Altenpfleger in einem Krankenhaus fühlt er sich auf der einen Seite dort geborgen, ist auf der anderen Seite aber auch mit seiner Arbeit heillos überfordert. Er igelt sich ein und läuft nachts ziellos durch die Stadt. Darüber freut sich Haimon. Ist Lara doch sein Rückzugspunkt, sein Versteck vor seinem kontrollversessenen Politikervater, der verzweifelt versucht, die Familie mit Sport zusammenzuhalten und seine verschwindende Beliebtheit bei der Bevölkerung zu kaschieren. Und dann ist da noch Haimons Mutter, die Dame, die man nur ansieht und deren Namen sich niemand merkt; die nachts spazieren geht, weil sie nicht schlafen kann …
Basierend auf „Antigone“ von Sophokles ist „Verschwinden oder Die Nacht wird abgeschafft“ ein Stück über das Altern – den Umgang damit und den eigenen Kampf dagegen, sei es um endlich erwachsen zu werden, immer jugendlich zu bleiben, oder um einfach nicht daran denken zu müssen.
(Gerhild Steinbuch)
Eva-Maria Baumeister studierte bis März 2006 Schauspielregie an der Folkwang- Hochschule in Essen. Sie war künstlerische Leiterin des „Kaltstart“-Theaterfestivals in Hamburg. Während ihres Studiums inszenierte sie zahlreiche Stücke und arbeitete mit Andreas Kriegenburg an den Münchner Kammerspielen. Ihre Diplominszenierung „Vaterlose“ wurde mit dem Regiepreis Marta und dem Folkwangpreis für Darstellende Kunst ausgezeichnet. Im Dezember 2006 hatte ihre Bearbeitung von „Maria Stuart“ in Hamburg Premiere, im Februar 2007 zeigte sie am Schauspielhaus Graz „Das Produkt“ von Mark Ravenhill.
Inszenierung Eva-Maria Baumeister
Bühne David Hohmann