»Sie fielen. Sie fielen wie Kieselsteine in einen Brunnenschacht. Sie waren zerstreut wie Spielwürfel nach einem gewaltigen Wurf. Und anstelle der Menschen waren da nur noch Stimmen.«
In den unendlichen Weiten des Alls hat sich eine Katastrophe ereignet. Ein Raumschiff ist nach einem Kometeneinschlag explodiert und hat seine Ladung in das ungastliche Nichts des Universums geschleudert. Die Besatzung trudelt im Raumanzug in der Schwerelosigkeit des Weltraums langsam auseinander, ihrem Schicksal entgegen. Hollis treibt Richtung Erde, der Kommandant zum Mond, andere schweben gen Mars oder Pluto. Noch sind sie per Funk miteinander verbunden, aber stetig steuern sie auf ihre Isolation zu. Zwischen Schock und Verzweiflung machen sich lang gehegter Groll, Neid und Missgunst Luft. So trauert Hollis verpassten Chancen hinterher und würde alles dafür geben, seine Träume gegen Erinnerungen eintauschen zu können.
Im Angesicht des Todes hat er nur noch den einen Wunsch, eine letzte gute Tat zu vollbringen, bevor er in die Atmosphäre der Erde eintaucht. Eine musikalische Weltraumexpedition, die fünfzig Jahre nach der ersten Mondlandung kunstvoll Pink Floyds berühmtes Album The Dark Side of the Moon mit der poetischen und berührenden Erzählung Kaleidoscope von Science-Fiction-Autor Ray Bradbury verknüpft.
»Es ist wie in einem riesigen Kaleidoskop. Man sieht alle möglichen Formen-, Farben und Größenanordnungen. Gott, ist das schön.«
Kaleidoscope ist Teil von Ray Bradburys Erzählsammlung The Illustrated Man (dt. Der illustrierte Mann) und wurde 1951 erstmals veröffentlicht. Bradbury konfrontiert seine Figuren in der Geschichte mit ihrem baldigen Tod und lässt sie auf poetische und philosophische Weise auf ihr Leben zurückblicken. Der Wert und die Bedeutung eines einzelnen Menschenlebens im Angesicht der Unendlichkeit des Universums werden befragt. Was sind die wirklich wichtigen Dinge im Leben und verändert sich die Sichtweise darauf im Angesicht des Todes? Mit ähnlichen Fragen setzt sich die Band Pink Floyd 1973 in The Dark Side of the Moon auseinander. In dem Konzeptalbum widmen sich die Musiker einigen großen Themen, die unser Menschenleben prägen. Das Streben nach Macht und Reichtum spielt ebenso eine Rolle, wie Mitmenschlichkeit, die Frage, wie sich die Lebenszeit am besten nutzen lässt und die Angst vor dem Tod.
Inszenierung und Bühne Michael Heicks
Musikalische Leitung Norbert Stertz
Kostüme Anna Sörensen
Video Sascha Vredenburg
Dramaturgie Anne Vogtmann
Mit Jan Hille // Christina Huckle // Thomas Wehling // Klavier Dariya Maminova
Arminio Quartett Julia Parusch // Johanneke Haverkate // Friedemann Jörns // Max
Grundermann