Mit Richard III schuf Shakespeare eine der charismatischsten Schurkenfiguren der Weltliteratur. Doch mehr noch als die Bösartigkeit seiner Protagonisten interessierten den Dichter die Veranlagungen und Mechanismen, die zur Entartung von Machtmenschen wie Richard III. führen können. Bis heute funktioniert das Werk als treffende Analyse des Despotismus. Battistellis LibrettistIan Burton, nicht nur Schriftsteller, sondern auch dramaturgischer Mitarbeiter von Robert Carsen, hat die Handlung schlüssig zum Operntext verdichtet. „Richard ist ein faszinierender Mörder, intelligent und witzig. Das macht seine Aktualität aus. Keiner mag ihn, niemand hält ihn für einen geeigneten König, aber er schafft es mit hinterlistiger Propaganda, dass die Edlen Londons ihm nachlaufen und die Königskrone hinterher tragen.“ (Stefan Keim, WDR 3).
Die anspruchsvolle Titelpartie übernimmt John Wegner. In seiner Heimat Australien ist der Bariton ebenso gefragt wie an den großen Opernhäusern Europas. Er gastiert seit 1997 er regelmäßig bei den Bayreuther Festspielen und gehört seit der Spielzeit 2000/01 fest zum Ensemble der Rheinoper. Die Solisten der Rheinoper und die Düsseldorfer Symphoniker agieren unter der musikalischen Leitung von Wen-Pin Chien. Aus Antwerpen kommt der Chor der Vlaamse Opera.
Der KomponistGiorgio Battistelli ist der Rheinoper seit langem verbunden. In der Spielzeit 1997/98 wirkte er hier als Composer in residence und brachte seine Stücke „Prova d’orchestra“ („Orchesterprobe“) als deutsche Erstaufführung und „Experimentum mundi“, ein originelles und einmaliges Werk für einen Schauspieler, fünf Frauenstimmen, sechzehn Handwerker und einen Schlagzeuger zur Aufführung. Vor wenigen Wochen wurde Battistelli zum künstlerischen Leiter der Opernfestspiele „Arena di Verona“ berufen.
Weitere Aufführungen: Do. 25.1. I Sa. 27.1. I Di. 30.1. I Fr 2.2. I jeweils um 19.30 Uhr I So 4.2. um 15.00 Uhr
Infos & Karten: In den Opernshops Düsseldorf und Duisburg, unter Tel. 0211 / 89 25 211 und www.rheinoper.de