Dummerweise hält sie aber nicht nur ihre siebenjährige Sehnsuchtsprojektion für verbindlich, sondern auch den Liebes- und Treueschwur, den ihr Roderich gab, als er mit sechzehn in die Fremde ging. Seither wartet sie auf ihn. Für ihren lästigen Vormund Josse und seine Frau Wilhelmine, die Julias beträchtliches Vermögen verwalten und fleißig verwenden, wird das zum Problem: Das Mädchen ist bald volljährig, die Vormundschaft wäre damit beendet – und ob Julia gewillt ist, die beiden weiter durchzufüttern, ist mehr als fraglich. Die sauberste Lösung wäre folglich die Heirat mit Josses Neffen August. Zwar hat Josse den noch nie gesehen, doch bliebe das Geld wenigstens in der Familie.
Als nacheinander zwei fremde Männer auftauchen und sich jeweils als Roderich ausgeben, ist die Verwirrung komplett. Ob nun der erste Fremde der ersehnte Vetter ist oder der zweite oder ob der richtige Roderich nicht doch eigentlich der falsche ist, wird in Eduard Künnekes 1921 im Berliner Theater am Nollendorfplatz uraufgeführter Operette geklärt. Oder eben nicht.
Libretto von Hermann Haller und Rideamus
Musikalische Leitung ... Patrick Lange
Inszenierung ... Cordula Däuper
Bühnenbild ... Markus Karner
Kostüme ... Justina Klimczyk
Video ... Anna Henckel-Donnersmarck
Choreographie Bollywoodtanz ... Christina Frank
Lichtgestaltung ... Franck Evin
Dramaturgie ... Ingo Gerlach
Julia de Weert ... Julia Kamenik
Hannchen ... Anna Borchers
Josef Kuhbrodt ... Uwe Schönbeck
Wilhelmine Kuhbrodt ... Christiane Oertel
Egon von Wildenhagen ... Peter Renz
Ein Fremder ... Christoph Späth
Ein 2. Fremder ... Thomas Ebenstein
Hans ... Berthold Kogut
Karla ... Verena Unbehaun
Weitere Aufführungen
06. | 09. | 13. | 20. | 29. Mai
05. | 20. Juni
09. | 17. Juli