Alle anderen Hausbewohner allerdings sehen in Tartuffe nichts als einen heuchlerischen Schmarotzer. Mit Hilfe von Orgons Schwager Cléante wollen Orgons Frau Elmire und seine Kinder dem Hausherrn die Augen öffnen. Aber je mehr sie das versuchen, desto mehr hält Orgon an seiner Verehrung für Tartuffe fest. Ja, er will sogar die Verlobung seiner Tochter lösen, um seinen neuen Freund inmitten der Familie zu wissen. Elmire versucht gerade, Tartuffe von den Heiratsplänen abzubringen, da macht dieser ihr unerwartet Avancen. Orgons Sohn Damis beobachtet die Szene und berichtet seinem Vater davon, der ihm jedoch nicht glauben will. Im Gegenteil: Damis wird enterbt und Orgons gesamter Besitz kurzerhand Tartuffe überschrieben. Erst als Elmire ein Gespräch mit Tartuffe von ihrem Mann belauschen lässt, wird auch Orgon klar, dass er von dem klugen Heuchler an der Nase herumgeführt wurde.
DER TARTUFFE war zu Zeiten Molières ein Skandal und wurde nach der Uraufführung 1664 verboten. Denn unübersehbar schwenkte Molière mit seinem Stück die Fahne der Aufklärung, indem er nicht nur die Bigotterie religiöser Fundamentalisten, sondern auch den Egoismus und die moralische Heuchelei der ganzen Gesellschaft angriff.
Regie: Jan Langenheim | Bühne: Anja Jungheinrich |
Kostüme: Veronika Bleffert
Mit: Ellen Dorn, Gerrit Frers, Marko Gebbert, Imanuel Humm, Siegfried
Jaobs, Ksch. Siegfried Kristen, Zacharias Preen, Agnes Richter, Almuth Schmidt, Janna Wagenbach, Fe-lix Zimmer