Wer hat die Untreue in die Welt gebracht: Mann oder Frau? Sind Männer sprunghafter als Frauen? Ist Untreue ein genetisches Programm? Ist Liebe bloss eine Funktion von Eigenliebe? Zur Klärung dieser Fragen lässt der grosse Analytiker des Herzens, Pierre Carlet de Chamblain de Marivaux, in seiner Komödie «Der Streit» einen Menschenversuch machen: Sechs Probanden werden von Geburt an isoliert, nach 18 Jahren werden sie zuerst mit ihren eigenen Spiegelbildern konfrontiert, dann mit einem Individuum des anderen Geschlechts, darauf mit einem Individuum des eigenen, in Zweier- dann in Vierergruppen, dann die Paare über Kreuz, zuerst zu viert und dann zu sechst. Aber trotz der wissenschaftlichen Versuchsanordnung wird der exemplarische Geschlechterkampf schon bald zu einer allzu menschlichen Komödie, die unverhofft ein böses Ende nimmt.
Regie führt David Bösch. Der 1978 geborene Deutsche gilt seit seinem Abschluss an der Zürcher Hochschule für Musik und Theater als grosse neue Regiehoffnung. Die Bochumer Produktion von «Romeo und Julia» begeistert auch das Zürcher Publikum quer durch alle Schichten und Altersgruppen. Er ist Preisträger des «Körber Studios Junge Regie» in Hamburg und inszenierte bei den Salzburger Festspielen 2004 im Rahmen des «Young Directors Special».
«Der Streit" von Marivaux
Deutsch von Peter Stein
Regie David Bösch – Bühne Volker Hintermeier – Kostüme Su Bühler – Dramaturgie Andreas Erdmann
Mit (alphabetisch): Lina Beckmann (Eglé), Kathrin Brenk (Carise), Marcus Burkhard (Mesrou), Christian Heller (Der Prinz), Katja Hensel (Hermiane), Sarah Hinnen (Dina), Jörg Pohl (Azor), Michael Ransburg (Mesrin), Josef Simon (Meslis), Silvia Weiskopf (Adine)
Premiere: Samstag 7. Januar 20h, Schiffbau Halle 2
Info/Vorverkauf: +41 (0) 44 258 77 77; www.schauspielhaus.ch