Doch je mehr sich das Volk erhebt, desto mehr steigert er sich in ekstatische Visionen hinein und ruft sich selbst zum neuen König von Zion aus. In Münster kommt es schließlich zum alles entscheidenden Verrat an dem selbsternannten Propheten. Der Erfolg, den Meyerbeer mit »Der Prophet« 1849 erzielte, war sensationell: Gewaltige Chöre, opulente Tableaus und mitreißende Melodien fanden sofort ihr Publikum.
Zum 150. Todestag Meyerbeers hinterfragen wir den historischen Stoff um Jean von Leiden erneut, denn er wirft – abseits von aktuellen Themen wie religiöser Fanatismus oder Gottesstaatlichkeit – Fragen auf, die immer wieder von Brisanz sind: Unter welchen Umständen zeigt sich ein Volk anfällig für populistische Parolen? Wie leicht lässt sich der Mächtige durch die Macht korrumpieren? Und wie funktioniert die Manipulation von Massen?
Text von Eugène Scribe & Émile Deschamps
in französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung Ernst van Tiel
Inszenierung Stefan Otteni
Bühne & Kostüme Anne Neuser
Chor & Extrachor Georg Menskes / Johanna Motter
Kinderchor Tadeusz Nowakowski
Choreografie Joshua Monten
Dramaturgie Christian Steinbock
Mit Rossen Krastev, Ekaterina Kudryavtseva, Oleksandr Pushniak / Orhan Yildiz, Anne Schuldt, Arthur Shen, Matthias Stier, Selçuk Hakan Tiraşoğlu u. a.
weitere Vorstellungen am 24.10, 2.11, 16.11, 3.12 und 7.12.2014