Vor allem die Frauen sind fasziniert: Gebannt lauschen sie dem Fremden. Christy kann erzählen wie keiner, ist poetisch und voller Gefühl, anders als die versoffenen Langweiler, mit denen sie es sonst zu tun haben. Sein Geständnis erhöht gerade seine Attraktivität, befriedigt die Sehnsucht nach Abenteuer und Skandal. Die Dorfbewohner leben so intensiv in der Fantasie, dass ein Vatermord, den sie nicht gesehen haben, für sie keine Realität besitzt, sondern sofort zur ruhmreichen Legende wird. Niemand ahnt, dass der Held nur ein Maulheld ist, bis auf einmal der „erschlagene“ Vater quicklebendig auftaucht und die Legende mit einem Schlag zerstört.
Nun kippt die Begeisterung in rasende Wut und Enttäuschung um. Dem Aufstieg zum Helden folgt der schnelle Fall. Christy muss fürchten, der Lynchjustiz zum Opfer zu fallen...
Die Uraufführung 1907 in Dublin löste beim Publikum Tumulte aus, die Iren sahen ihre Nation und ihre Werte durch Synge in den Schmutz gezogen. Heute zählt das Stück zu den Klassikern des europäischen Theaters.
Deutsch von Klaus Hemmerle
Inszenierung Tobias Sosinka
Ausstattung Verena Hemmerlein
Dramaturgie Dr. Matthias Heilmann
mit Damjan Batistić, Julius Bornmann, Petra Hartung, Sibille Helfenberger, Oliver Jaksch, Josephine Mayer, Markus Rührer, Tobias Schormann, Frank Watzke
Weitere Vorstellungen: Samstag, 4. und Sonntag, 5. Juni 2016, jeweils 19.30 Uhr
Freitag, 10. und Samstag, 11. Juni 2016, jeweils 19.30 Uhr
Donnerstag, 16, Freitag, 17. und Samstag, 18. Juni 2016, jeweils 19.30 Uhr
Theaterkasse: Tel. 0911/974 24 00 • Fax 0911/ 974 24 44 • E-Mail theaterkasse@fuerth.de