Bald aber verweigert das Wesen, Golem genannt, dem Rabbi den Gehorsam und versetzt die Prager Juden in Angst und Schrecken. Die Geschichte vom Golem bot den Romantikern viel Nahrung für ähnlich gestaltete Motive und wurde schließlich in der klassischen Moderne von einer Vielzahl von Künstlern unterschiedlicher Gattungen wiederentdeckt – Gustav Meyrinks Roman und Paul Wegeners expressionistische Stummfilmtrilogie sind die auch heute noch bekanntesten Versionen.
Für Eugen d’Alberts Musikdrama schrieb der Dichter Ferdinand Lion (CARDILLAC) ein poetisch bilderreiches Libretto. 1926 in Frankfurt/Main uraufgeführt, war dem GOLEM nur ein kurzer Erfolg beschieden. Mit dem aufkommenden Nationalsozialismus verschwand das Werk von den
Opernspielplänen und auch heute noch ist eine Inszenierung eine Rarität.
Ein großes Interesse der Regisseurin Andrea Schwalbach gilt dem Musiktheater des 20. und 21. Jahrhunderts. Sie inszenierte u.a. Werke (darunter Uraufführungen) der Komponisten Peter Eötvös, Giorgio Battistelli und Salvatore Sciarrino. Andrea Schwalbach arbeitete unter anderem an der Staatsoper Berlin, der Oper Frankfurt, dem Nationaltheater Mannheim, der Staatsoper Hannover und der Vlaamse Opera Antwerpen. Die Musikalische Leitung des GOLEM liegt in den Händen von Generalmusikdirektor Stefan Blunier.
Musikdrama in drei Akten
Dichtung von Ferdinand Lion
Musikalische Leitung: Stefan Blunier (24.1.; 30.1.; 4.2.; 21.2.) / Christopher Sprenger (28.2.)
Inszenierung: Andrea Schwalbach
Bühne: Anne Neuser
Kostüme: Stephan von Wedel
Licht: Max Karbe
Choreinstudierung: Sibylle Wagner
Golem: Mark Morouse
Rabbi Loew: Alfred Reiter
Sein Jünger: Tansel Akzeybek
Lea: Ingeborg Greiner
Kaiser Rudolf II: Giorgos Kanaris
1. Jude: Mark Rosenthal
2. Jude: Sven Bakin
Jüdin: Katrin Schyns
Chor des THEATER BONN
Statisterie des THEATER BONN
Beethoven Orchester Bonn