Einer Vergangenheit, die am lebendigsten war, als die Geschwister geboren wurden. Drei Männer, Künstlerfreunde, waren zu dieser Zeit eng miteinander verbunden, schliefen mit denselben Frauen und erfreuten sich ihrer prächtigen Zukunftsaussichten: der eine galt zu dieser Zeit als große Hoffnung der neuen Malerei, der andere gab seine Offizierskarriere auf, um als Dichter zu reüssieren, der dritte, der Vater der beiden Geschwister, lenkte sein Leben in die geregelten Bahnen von Familie und »Kunstbeamtentum«. Nun, in der kritischen Mitte ihres Lebens, holt die Vergangenheit sie und die Frauen von damals wieder ein. Die Jugend von Johanna und Felix wird zum Tauschwert in einer Gesellschaft, die mit famoser Rücksichtslosigkeit um ihre Daseinsberechtigung kämpft.
Mit »Der einsame Weg« hat der Wiener Arzt, Dichter und Frauenverbraucher Arthur Schnitzler ein schonungsloses Selbstporträt verfasst, das ihn nach eigener Aussage »Tränen der Verzweiflung« vergießen ließ. Hervorgegangen aus vielen Fassungen, die sprechende Titel wie »Der Junggeselle« und »Egoisten« trugen, erlebte das Stück 1904 am Deutschen Theater Berlin seine Uraufführung. »Der einsame Weg« gilt als das erste große Bühnenwerk des bis dahin als Meister der leichten, kleinen Form bekannten Schriftstellers.
Mit Christian Petzold gibt einer der bekanntesten deutschen Autorenfilmer sein Debüt als Schauspielregisseur. Die Gespenster der Vergangenheit spielen bereits in seinen Filmen »Die innere Sicherheit«, »Yella«, »Jerichow« tragende Rollen.
Regie Christian Petzold
Bühne Henrik Ahr
Kostüme Anette Guther
Dramaturgie Roland Koberg
Mit Nina Hoss, Barbara Schnitzler, Almut Zilcher; Jörg Gudzuhn, Alexander Khuon, Ulrich Matthes, Frank Seppeler, Ernst Stötzner
Sonntag, 15.03. 19.30 Uhr
Montag, 16.03. 19.30 Uhr
Freitag, 20.03 19.30 Uhr
Sonntag, 22.03 18.00 Uhr