Seine bloße Anwesenheit bringt Unruhe in den Betrieb: angesichts der scheinbar überbordenden Männlichkeit des Schwagers kommen Ottos verborgene Sexualfantasien an die Oberfläche. Und weil Hilde nicht gewillt ist, diese zu befriedigen, richten sich Ottos Sehnsüchte bald auf Mitzi, die junge Angestellte der Friedhofsgärtnerei. Die interessiert sich aber eher für Fritz, der auch ihre Phantasie zu beflügeln scheint. Fritz will von der ganzen Aufregung nichts wissen und weist stur alle Anträge zurück. Nach einem Biergarten-Besäufnis der vier fällt schließlich Otto über Mitzi her. Dann überstürzen sich die Ereignisse… Am Ende fährt Fritz mit dem Motorrad auf und davon. Es kehrt wieder Ruhe ein in der Friedhofsgärtnerei.
„Der Drang“, 1994 an den Münchner Kammerspielen uraufgeführt, ist ein vergnüglich-böses Volksstück über die handfeste Schwierigkeit, Kopf und Trieb zu koordinieren. »Kroetz gelingt eine grelle Sexualkomödie, die alle schwülen Psychokriege der Theaterliteratur mühelos in den Schatten stellt.« (Franz Wille zur Uraufführung in Theater heute)
Inszenierung: Nikolai Sykosch Bühne/Kostüme: Stephan Prattes, Dramaturgie: Michael Volk
Mit: Christina Weiser (Hilde), Uwe Steinbruch (Otto), Daniel Scholz (Fritz), Anke Stedingk (Mitzi)