Den allerdings haben die Mitarbeiter nie zu Gesicht bekommen. Wie auch – er ist ja lediglich Ravns Erfindung. Nun will der seine Firma, hinter dem Rücken seiner Angestellten, aber an einen Isländer verkaufen, der darauf besteht, ausschließlich mit dem Chef zu verhandeln. Ravn braucht also einen „Boss vom Ganzen“. Eben den findet er in dem arbeitslosen Schauspieler Kristoffer, der eine sehr spezielle Vorliebe für das absurde Theater hat. Aus der Idee, die Verhandlungen mit wenigen Sätzen über die Bühne bringen zu können, wird jedoch nichts, und Ravn muss Kristoffer zumindest ein paar Leuten in der Firma vorstellen. Da die Angestellten ihren vermeintlichen Chef nur aus seinen zahlreichen Emails kennen, die in Wirklichkeit natürlich Ravn verfasst hat, muss Kristoffer notgedrungen umfassend improvisieren; denn ganz abgesehen von den persönlichen Problemen der Mitarbeiter untereinander und mit ihm hat er keinerlei Ahnung von der IT-Branche.
Nachdem er erste Hürden genommen hat, steigt ihm die Rolle schnell zu Kopf. Ravn muss schmerzlich erkennen, dass er den Geist, die er rief, nicht mehr los wird.
Das neue Stück des bekannten Autors und Filmemachers Lars von Trier ist eine bitterböse Komödie mit doppeltem, vielleicht sogar dreifachem Boden.
Regie: Siegfried Bühr |
Ausstattung: Siegfried Bühr / Steven Koop
Mit: Jennifer Böhm, Ellen Dorn, Gerrit Frers, Imanuel Humm, Siegfried Jacobs, Christian Kämpfer, Eva Krautwig, Zacharias Preen, Agnes Richter, Stefan W. Wang, Felix Zimmer